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Musik ist eine universelle Sprache. Sie schlägt wichtige Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und ist für die Entwicklung von Kindern unverzichtbar. Es gibt viele gute Gründe, um eine Institution, die das Spielen von Musik, aber auch das Zuhören und das musikalische Verständnis fördert, zu feiern. Genau das passierte am vergangenen Sonntag im Fritz-Treutel-Haus, wo das 50jährige Jubiläum der Musikschule Kelsterbach mit einem Festkonzert zelebriert wurde. „Musik war von Anfang an ein wichtiger Baustein für das Bildungskonzept der Stadt“, betonte Bürgermeister Manfred Ockel in seiner Festrede. „Auch wenn die Musikschule per Landesdefinition eine freiwillige Einrichtung ist, die von der Stadt selbst finanziert werden muss, sagen wir: Musik ist eine Kernkompetenz für unsere Kinder und genauso wie der Sport für die Entwicklung unverzichtbar“, so Ockel weiter.
„Das Jubiläum einer Musikschule kann man gar nicht anders feiern als mit viel Musik“, sagte Marc Fischer, der die Kelsterbacher Musikschule seit 2020 leitet, in seiner kurzen Ansprache an das Publikum. Neben dem Bürgermeister und anderen Vertretern der Lokalpolitik begrüßte Fischer auch Meike Betzold, Leiterin der Stadt- und Schulbibliothek. Betzold hatte von 2018 bis 2020 als Nachfolgerin von Karl-Ernst Eschborn die Leitung der Musikschule übernommen und neue Konzepte entwickelt, mit denen sich die Musikschule erfolgreich für die Zukunft aufgestellt hat. Und natürlich waren auch zahlreiche Dozentinnen und Dozenten sowie aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler anwesend, „ohne die unsere Musikschule nicht das wäre, was sie heute ist: Ein Ort voller Musik, Austausch und Begegnung“, so Fischer abschließend.
Nach den Begrüßungen und Danksagungen ging es gleich mit den musikalischen Darbietungen los, deren zahlreiche Facetten allesamt bewiesen, wie viel Kraft, Faszination und auch Fröhlichkeit Musik auf die Menschen übertragen kann. Den Anfang machte die Konzertpianistin Tamara Spendel, die seit Februar an der Musikschule unterrichtet. Sie spielte eine mitreißende Interpretation des George-Gershwin-Klassikers „Rhapsody in Blue“ und lieferte damit einen ersten Beweis des hohen musikalischen Niveaus der Dozentinnen und Dozenten der Musikschule ab. Diese Darbietung markierte gleichzeitig auch eine Premiere, denn erstmals kam hier der neue Steinway-Flügel zum Einsatz, der erst seit rund vier Wochen im Besitz der Musikschule ist. Ermöglicht wurde die hochwertige Anschaffung in Teilen durch eine großzügige Spende aus dem Gesellschafterkreis ENKA Quartier, der damit die Förderung von jungen Talenten unterstützen möchte. Den Spendern sprach Bürgermeister Ockel im Namen der Stadt und der Musikschule seinen Dank aus.
Der Musikkabarettist Armin Fischer bewies dann eindrucksvoll, dass sich hohe Klavierkunst und zwerchfellerschütternder Humor nicht ausschließen müssen. Ob mit dem Rücken zur Tastatur („Das konnte Mozart auch – und dann 250 Jahre keiner mehr!“) oder eine Mozartinterpretation mit nur einem Finger („Ist ein wenig schmerzhaft, sieht aber elegant aus!“) – Fischer sorgte mit seinen außergewöhnlichen Darbietungen und trockenem Wortwitz dafür, dass die rund 150 Gäste im Fritz-Treutel-Haus bestens unterhalten wurden. Es folgte Jazz der Extraklasse mit gleich zwei Dozenten der Musikschule. Das Trio Khareba um den Gitarristen und Dozenten Vakhtang Kharebava verzauberte das Publikum mit einer Mischung aus Modern Jazz und Rock mit Einflüssen aus georgischer Musik. Unterstützt wurde das Trio vom preisgekrönten Jazzpianisten und Dozenten für Klavier und Keyboard Yuriy Sych, der auch an der Produktion des ersten Albums der Musiker beteiligt war.
Nach der anschließenden Festrede des Bürgermeisters kam die auch über die Stadtgrenzen hinaus gefeierte Kelsterbacher Big Band auf die Bühne. Leiter Thomas Sassenroth, der mit diesem Auftritt seine Abschiedsvorstellung gab, drückte seine Freude darüber aus, dass die Big Band nach zweieinhalb Jahren Pause endlich wieder vor einem Live-Publikum spielen durfte. Besonders schön war, dass einige Bandmitglieder extra für diesen Auftritt weite Wege aus Wolfsburg oder Köln auf sich genommen hatten, um die Gäste mit Stücken wie „Moon River“ oder „Tuxedo Junction“ zu begeistern. Wie gut dies gelang, davon zeugte so manch im Takt mitwippendes Bein im Zuschauerraum.
Nach einer weiteren amüsanten Darbietung des Klavierkabarettisten wurde das Festkonzert mit einem kleinen Umtrunk beendet. Dieser bot den Gästen noch einmal die Gelegenheit, sich über eigene Erfahrungen mit der Musikschule auszutauschen. Zahlreiche Fotos aus den letzten 50 Jahren luden zudem dazu ein, in schönen Erinnerungen zu schwelgen. Die positive Resonanz auf das Festkonzert wie auch die Tatsache, dass das Angebot der Musikschule so gut angenommen wird – aktuell sind auf die verschiedenen Kurse 351 Schülerinnen und Schüler verteilt – zeigen, wie wichtig solche Institutionen für die Kommunen sind. Es bleibt zu hoffen, dass der positive Blick in die Zukunft, den Bürgermeister Manfred Ockel in seiner Rede wagte, auch so umgesetzt werden kann und die Musikschule in 25 Jahren das nächste große jubiläum feiert. (sb)