Stadtentwicklung 2025

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Stadtentwicklung 2025

Mit der Beteiligungsreihe „Stadtentwicklung Kelsterbach 2025“ wurde im Jahr 2019 ein Format entwickelt, bei dem sich die Kelsterbacher zur Frage der zukünftigen Entwicklung ihrer Stadt einbringen konnten. Druck auf dem Wohnungsmarkt, die Herausforderungen des Klimawandels und der Verkehrswende, Fragen der Integration sind nur einige Themen, die vielen Kelsterbachern unter den Nägeln brennen.

Ausgehend vom Auftakt am 18. November 2019 wurden weitere Veranstaltungen für 2020 geplant. Zu den beiden Schwerpunkten „Gut leben in Kelsterbach“ (02. März 2020) und „Gut wohnen in Kelsterbach“ (07. September 2020) fanden Workshops statt, zu denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie vorher anmelden mussten.

Erfreulicherweise haben sich viele Bürgerinnen und Bürger - in den unterschiedlichsten Altersgruppen und aus den verschiedensten Nationalitäten - an diesen Veranstaltungen und damit auch an dem Stadtentwicklungsprozess beteiligt. Darüber hinaus wurde auf die Einbeziehung der jungen Generation besonderer Wert gelegt. So fand eine Befragung der Grundschüler im Klassenverband statt, und Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schule nutzten zudem die Möglichkeit, bei einer Online-Umfrage ihre Meinung und Wünsche zu formulieren.

Die in den Workshops entwickelten Leitziele wurden der breiten Öffentlichkeit in Form von Informationsbannern an öffentlichen Orten im Stadtgebiet sowie bei Terminen (je zweimal am 31.10. und 03.11.2020) an unterschiedlichen Standorten vorgestellt. Zur Konkretisierung der Strategie „Kelsterbach 2025“ wurde darüber hinaus eine Online-Befragung durchgeführt, an der sich die gesamte Bürgerschaft beteiligen konnte.

So konnten gemeinsam zentrale Entwicklungsziele für die kurz- und mittelfristige Stadtentwicklung definiert werden. Diese Ziele sind um konkrete Handlungsbedarfe und Leitprojekten für die nächsten Jahre ergänzt worden und im vorliegenden Strategiepapier „Stadtentwicklung 2025“ (Link siehe unten) ausgeführt.

Handlungsfelder:

  1. Kelsterbach als Teil der Region Rhein-Main hat die Verantwortung, seinen Beitrag zur Bewältigung der gemeinsamen Bedarfe zu leisten. Als attraktiver WOHNSTANDORT FÜR ALLE will Kelsterbach für die ansässige Bevölkerung, aber auch für Zuziehende den benötigten Wohnraum mit allen zugehörigen Infrastrukturen zur Verfügung stellen.
     
  2. Kelsterbach bietet mit seiner Lage in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, der Nähe zu einem der größten Arbeitgeber der Region, dem Frankfurter Flughafen und der Stadt Frankfurt a. M., viele Qualitäten für Arbeitnehmer/innen. Das zeigt sich an der stetig wachsenden und zunehmend vielfältiger werdenden Stadtgesellschaft. Mit entsprechenden Angeboten wie kulturellen Festen und der Einbindung von Interessengruppen in Angebote und Veranstaltungen will Kelsterbach seine VIELFÄLTIGE STADTGESELLSCHAFT KELSTERBACH beleben. Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von Dezember 2020 wurde eine Integrationskommission gegründet, die die Aufgaben des Ausländerbeirats übernimmt und ergänzt.
     
  3. Kelsterbach TREIBT DIE VERKEHRSWENDE VORAN UND WILL MOBIL MACHEN. Dabei setzt Kelsterbach darauf, Fuß- und Radwegeverbindungen attraktiver zu gestalten. Die Taktung und das Liniennetz des ÖPNV sollen verbessert werden. Es gilt, die Voraussetzungen für den Wechsel vom eigenen Auto zum nichtmotorisierten Verkehrsmittel zu schaffen, um den Kelsterbacherinnen und Kelsterbachern den Umstieg zu erleichtern.
     
  4. KELSTERBACH DENKT GRÜN! Bereits mit aktuellen und laufenden Projekten zeigt sich Kelsterbach motiviert, GLOBALE VERANTWORTUNG LOKAL ZU GESTALTEN. Innerstädtische Grünflächens sollen geschützt werden und neue entstehen, dabei wird in alle Richtungen gedacht. Mit Dach- und Fassadenbegrünungen, dem Ausbau des Straßengrüns und der Stärkung der Naherholungsgebiete will Kelsterbach mehr Grün in die Stadt holen.
     
  5. Durch verschiedene kleine Projekte, Maßnahmen vor Ort und der Schaffung von Begegnungsräumen soll die Integration der neuen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kelsterbach ein SELBSTVERSTÄNDNIS werden. KELSTERBACH ZUR HEIMAT FÜR ALLE MACHEN, das ist ein hohes Ziel der Stadtentwicklung für die kommenden Jahre.

Leitziele:

Thema Wohnstandort für alle

  1. KELSTERBACH BIETET WOHNRAUM FÜR ALLE GRUPPEN UND EINKOMMEN
    SOWIE BARRIEREFREIHEIT UND NEUE WOHNFORMEN.

    Der demographische Wandel macht auch vor Kelsterbach nicht halt. Deshalb sind altersgerechte Wohnungen und moderne Formen des Mehrgenerationenwohnens wichtiger denn je. Barrierefreiheit soll aber auch für Menschen mit Behinderung angestrebt werden. In den diversen Nachbarschaften von morgen gibt es Platz für Familien, Alleinerziehende und Angehörige unterschiedlicher kultureller Herkunft.
     
  2. KELSTERBACH STÄRKT DIE LOKALE ÖKONOMIE.
    SO BLEIBEN ARBEITSPLÄTZE WOHNORTNAH.

    Ein wichtiger Pfeiler der lokalen Ökonomie ist der Erhalt und Ausbau der Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs. Gerade im „Unterdorf“ zeigt sich Verbesserungspotenzial. Daneben sollen Existenzgründungen vor Ort gefördert und die Vernetzung der lokalen Akteure ausgebaut werden.
     
  3. KELSTERBACH IST EINE SAUBERE UND SICHERE STADT.
    Ein rundum ansprechendes Stadtbild und eine hohe gefühlte Sicherheit werden angestrebt. Angsträumen bei Nacht wird mit Beleuchtungskonzepten entgegnet. Ein maßvoller und zielgerichteter Einsatz von Sicherheitskräften garantiert passende Rahmenbedingungen im Alltag, aber auch für besondere Anlässe.
     
  4. KELSTERBACH NUTZT SEINE POTENZTIALE ALS STADT AM WASSER.
    DER MAIN RÜCKT IN DEN FOKUS.

    Die Mainanlage wird als Ort der Naherholung für alle ausgebaut. Es wird Platz zum Verweilen, Spielen und für Bewegung geschaffen. Durch den öffentlichen Zugang erhöht sich die Wohn- und Lebensqualität für alle. Das gleiche gilt auch für den Südpark und den angrenzenden Staudenweiher. Über das Projekt der Klimainsel erfahren diese Standorte in den nächsten Jahren eine umfassende und nachhaltige Attraktivierung.

Thema Lebendige Stadtgesellschaft

  1. KELSTERBACH IST WELTOFFEN UND UNTERSTÜTZT KULTURELLEN AUSTAUSCH.
    Alle Menschen – egal welcher ethnischen oder kulturellen Herkunft – sind willkommen. Orte der Begegnung werden geschaffen, Integration und Inklusion werden gefördert. Die Diversität ist Potenzial und Stärke zugleich.
     
  2. KELSTERBACH BIETET FREIZEIT- UND BILDUNGSANGEBOTE FÜR JEDES ALTER
    Vereine werden unterstützt und gleichzeitig vereinsunabhängige Angebote bereitgestellt. Generationenübergreifende Orte der Begegnung sollen ebenso geschaffen werden wie passgenaue Angebote für Jugendliche und ältere Menschen. Betreuungsangebote und Sprachförderung werden ausgebaut.
     
  3. KELSTERBACH HAT ATTRAKTIVE TREFFPUNKTE IM ÖFFENTLICHEN RAUM.
    Öffentliche Plätze werden umgestaltet und Spielplätze ausgebaut oder errichtet. Die Freizeit- und Sportanlagen werden auf der Grundlage des 2017 entwickelten Sportentwicklungsplans der Stadt bedarfsgerecht ausgebaut und dem sich verändernden Nutzerverhalten angepasst.
     
  4. KELSTERBACH FÖRDERT NACHBARSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
    UND GEMEINWESENARBEIT.

    Ehrenamtliches Engagement im sozialen oder kulturellen Bereich, aber auch im Sport oder der freiwilligen Feuerwehr wird durch verbesserte Angebote unterstützt. Ein ausgebautes Angebot an Räumlichkeiten, die Vernetzung von Akteuren und Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit sind dabei mögliche Stellschrauben.

Thema verkehrswende vorantreiben

  1. KELSTERBACH SCHAFFT SICHERE STRASSEN FÜR ALLE.
    Durch zusätzliche Spuren oder eine verbesserte Wegemarkierung und Beschilderung wird die Verkehrssicherheit für diejenigen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, erhöht. Die Verbesserung des Fahrbahnbelags macht die Straßen für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer. Verkehrskontrollen sorgen dafür, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten werden. Der Ausbau der Barrierefreiheit verbessert die Zugänglichkeit und vermeidet riskante Situationen. Die Schulwegesicherheit wird kontinuierlich geprüft und an die sich verändernden Bedürfnisse angepasst.
     
  2. KELSTERBACHS STADTMITTE IST MIT ALLEN VERKEHRSMITTELN
    GUT ERREICHBAR.

    Busverbindungen werden überarbeitet und zielgruppenspezifisch weiterentwickelt. Ein angemessene Parkraumbewirtschaftung gewährleistet die Zugänglichkeit für den motorisierten Individualverkehr. Zusätzliche Fahrradwege und -abstellplätze machen dieses Verkehrsmittel attraktiver, ohne dabei die Belange der Fußgängerinnen und Fußgänger zu vernachlässigen.
     
  3. KELSTERBACH MACHT EINFACHE UND SCHNELLE WECHSEL ZWISCHEN
    VERKEHRSMITTELN MÖGLICH.

    Sharing-Konzepte von Autos und Fahrrädern werden ausgebaut. Die Taktung von Bus und Bahnverkehr wird optimiert und aneinander angepasst. Park-and-ride-Angebote werden ermittelt.

Thema Globale Verantwortung Lokal gestalten

  1. KELSTERBACH SETZT BEI ALLEN BAUVORHABEN VERSTÄRKT AUF
    DIE ANPASSUNG AN DEN KLIMAWANDEL.

    Die Erschließung von weiterem Wohnraum erfolgt vorwiegend durch Nachverdichtung. Bei der Erschließung von Gewerbeflächen wird auf den entstehenden Verkehr und den potenziellen Verlust von Grünflächen geachtet. Beim Ausbau der Mobilität wird auf klimafreundliche Technologien gesetzt.
     
  2. MASSNAHMEN ZU KLIMAWANDELANPASSUNG UND UMWELTSCHUTZ SOLLEN IN
    DER STADT SICHTBAR WERDEN. SO STEIGT DAS BEWUSSTSEIN DER BEVÖLKERUNG
    FÜR DIESE THEMEN.

    Kelsterbach soll als „Klimastadt“ die Themen Klimawandel, Klimawandelanpassung und Umweltschutz vorrangig und mit Nachdruck bearbeiten und eine Vorbildfunktion für ihre Bewohnerinnen und Bewohner einnehmen. Durch Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsangebote und zukunftsgerichtete kommunale Bauprojekte werden diese Ziele erreicht.
     
  3. KELSTERBACH HOLT DIE NATUR IN DIE STADT UND MACHT DAMIT
    DIE GRÜN- UND FREIFLÄCHEN ERLEBBAR.

    Für viele Menschen ist die Natur ein Ort der Erholung. Als attraktiver Wohnort soll Kelsterbach seinen Bewohnerinnen und Bewohnern genau diese bieten können, und zwar wohnortnah. Darum wird in Zukunft ein größeres Augenmerkt auf die Qualität der öffentlichen Freiflächen, Spielplätze und Parks gelegt. Dazu gehört es, die Erreichbarkeit, Zugänglichkeit und Ausstattung sowie die klimatischen Funktionen zu überprüfen und bedarfsgerecht zu verbessern. Die Potenziale als „Stadt am Wasser“ sollen stärker genutzt werden.

Thema Selbstverständnis

  1. KELSTERBACH VERSTEHT STADTENTWICKLUNG ALS GEMEINSCHAFTSAUFGABE –
    UND BINDET DIE BEVÖLKERUNG UND LOKALE AKTEURE EIN.

    Kelsterbach geht die Stadtentwicklung in Zukunft ganzheitlich an: Die Kelsterbacher Bürgerinnen und Bürger sollen über das gesetzliche Mindestmaß hinaus beteiligt werden und damit einen aktiven Beitrag zur Gestaltung ihrer Stadt bringen können. Langfristig gute Entscheidungen sollen auf der Grundlage eines gemeinsamen Diskurses von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtgesellschaft gefällt werden. Das nennen wir Beteiligungskultur.
     
  2. KELSTERBACH KOMMUNIZIERT TRANSPARENT. SO ENTSTEHT VERSTÄNDNIS FÜR ENTSCHEIDUNGEN.
    Information ist die Grundlage für Beteiligung! Darum informiert Kelsterbach die Menschen frühzeitig zu den Themen der Stadtentwicklung. Die Informationen werden barrierearm aufbereitet, sodass alle Bewohnerinnen und Bewohner teilhaben können. Zur Veranschaulichung komplexer städtebaulicher und politischer Themen werden geeignete Formate und Medien entwickelt.
     
  3. „DER IST NICHT FREMD, DER TEILZUNEHMEN WEISS“ – JOHAN WOLFGANG VON
    GOETHE. KELSTERBACH FÖRDERT EINEN WELTOFFENEN UND TOLERANTEN
    UMGANG ZWISCHEN ALLEN VÖLKERN.

    Kelsterbach ist tolerant gegenüber neuen Einwohnerinnen und Einwohnern. Es koordiniert Hilfestellungen zur Abschaffung sprachlicher Barrieren und unterstützt mit mehrsprachigen Dokumenten zu wichtigen Themen auf der Website des Bürgerservices. Kulturvereine und kulturelle Veranstaltungen werden begrüßt und unterstützt. Bürgerinnen und Bürger sollen sich in einem wertschätzenden gesellschaftlichen Umfeld engagieren können.

Die nächsten Schritte:

Von Anfang an war klar: Die Strategie „Stadtentwicklung Kelsterbach 2025“ soll kein einmaliges Produkt für die Schublade sein. Dier Stadtverordnetenversammlung hat darum in ihrer Sitzung am 13. Dezember 2021 entschieden,  dass das Strategiepapier jährlich fortgeschrieben wird. Das bedeutet: Jedes Jahr wird eine etwa fünfseitige Anlage zum Strategiepapier erscheinen. Sie soll darüber berichten, welche Maßnahmen die Stadt Kelsterbach in dem  betreffenden Jahr umgesetzt hat, welche Ziele sie erreichen konnte und welche Maßnahmen im folgenden Jahr anstehen. Auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger werden diese Berichte wie auch das Strategiepapier jederzeit  hier online zugänglich sein.

Grundlage für die Anlage zum Strategiepapier wird ab 2022 unter anderem ein jährlicher Workshop mit Schlüsselpersonen sein. Diese werden das Jahr reflektieren und die Maßnahmen kritisch hinterfragen. Darüber hinaus wird es jährlich eine Bürgerbeteiligungsformat geben, um über den aktuellen Stand zu informieren und Rückmeldung zur Priorisierung und den aktuellen Bedarfen zu erhalten.

Im Jahr 2025 wird eine Kurzevaluation das Vorgehen und die Strategie beleuchten: Was hat die Strategie bisher gebracht? Können wir sie so weiterführen oder müssen wir die Ziele an neue Gegebenheiten anpassen? Sowohl ein Schlüsselpersonen-Workshop als auch eine Online-Umfrage unter den Bewohnerinnen und Bewohnern Kelsterbachs sollen hierzu Erkenntnisse bringen. Auch diese Ergebnisse werden der Öffentlichkeit wie auch der Politik vorgestellt.