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Das jüngste Vorzeigeobjekt der Nassauischen Heimstätte Wohnstadt (NHW) ist das Haus Nummer 5 in der Dreieichstraße. In einem strahlenden Blau erhebt sich das oberste Stockwerk, das vor kurzem auf das Bestandshaus aufgebracht wurde. Dieses Bauprojekt ist in jeder Hinsicht vorbildlich. Zum einen gewinnt man durch diese Form der Nachverdichtung zusätzlichen Wohnraum von insgesamt 112 Quadratmetern Wohnfläche plus Balkone. Zum anderen wurden bei diesem Vorzeigebau viele recycelte Materialien verbaut. „Bei Modernisierungen fallen sehr viele Wertstoffe an“, erklärt Robert Lotz, Fachbereichsleiter Modernisierung & Großinstandhaltung bei der NHW. Nun kann man diese wegwerfen – oder man verwertet sie, wie in der Dreieichstraße geschehen.
Holzrahmenbauwände, Fenster, Balkonverkleidungen, Lichtschalterabdeckungen, der Dachstuhl und vieles mehr sind Recyclingprodukte. „Wir haben in der Dreieichstraße das erste Recyclinghaus in ganz Hessen geschaffen“, erklärt Lotz stolz. Ansehen tut man dies dem Haus aus dem Jahr 1965 nicht. Alles sieht neu aus – und ist es ja irgendwie auch. Insgesamt wurden durch diese innovative Herangehensweise elf Tonnen CO2 und 50 Prozent Müll eingespart. Am erstaunlichsten scheint jedoch zu sein, dass der Bau trotzdem 500 Euro günstiger pro Quadratmeter wurde: „Wir konnten im Vergleich zu einem Bau mit komplett neuem Material mit den Recyclingmaterialien 500 Euro auf den Quadratmeter einsparen“, so Lotz. Da stellt sich die Frage, warum sich diese nachhaltige Bauweise noch nicht durchgesetzt hat. Das fragte sich wohl auch die Architektenkammer, die nun in der Folge ein Nachhaltigkeitspapier entwickelt.
Die NHW geht in Sachen Nachhaltigkeit noch einen Schritt weiter. „Wir haben vor dem Haus eine Luft-Wärme-Pumpe installiert. Damit verzichten wir nicht nur auf den Bezug von Gas, sondern sind komplett unabhängig von fossilen Energien“, erklärt Tobias Bundschuh, Leiter im Servicecenter der NHW. Auch Bürgermeister Manfred Ockel lobt das Bauprojekt als sehr vorbildhaft und ist stolz, dieses in Kelsterbach zu sehen. Und auch in Sachen Naturschutz haben die Architekten mitgedacht. „Wir sind bei unseren Planungen in enger Absprache mit dem Naturschutzbund (NABU)“, so Lotz. „In den letzten zehn Jahren sind allein 75 Prozent der Insekten verschwunden. Wir haben eine Verpflichtung, uns mit dem Naturschutz auseinanderzusetzen.“ Und so findet man am Haus auch Einfluglöcher für Fledermäuse und fest verbaute Brutkästen für Mauersegler. Die erste der beiden Wohnungen mit jeweils 56 Quadratmetern ist bereits vermietet. Die zweite ist noch frei und ab dem späten Herbst werden im Gebäude gegenüber die ebenfalls aufgestockten zwei Wohnungen mit jeweils 75 Quadratmetern zur Vermietung fertig sein.
(Text und Bild ana)