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Die Stadt Kelsterbach sieht sich wegen der sprunghaft steigenden Energiepreise und des drohenden Energieengpasses in der Verpflichtung, den Energieverbrauch der Verwaltung und der städtischen Einrichtungen zu verringern. In Abstimmung mit den Bürgermeistern und dem Landrat des Kreises Groß-Gerau hat Bürgermeister Manfred Ockel einen dreistufigen Maßnahmenkatalog festgelegt, der in der ersten Stufe ein Bündel an Regelungen vorsieht, die ab sofort umzusetzen sind. Außerdem greift seit September die Verordnung der Bundesregierung zur kurzfristigen Energieeinsparung, der mit den vorgesehenen Maßnahmen entsprochen wird.
Demnach ist in der kommenden Heizperiode die Raumtemperatur in den städtischen Verwaltungsgebäuden auf 19 Grad Celsius zu senken. In nicht genutzten Büros sind die Heizkörper abzustellen. Elektrische Heizgeräte dürfen nicht betrieben werden. Zudem sollen die Beschäftigten darauf achten, dass nicht notwendiger Energieverbrauch reduziert wird. So soll beispielsweise das Licht ausgeschaltet werden, sobald der letzte Mitarbeiter beziehungsweise die letzte Mitarbeiterin das Büro verlässt. Außerdem wird empfohlen, die Treppe anstelle des Aufzugs zu benutzen.
Grundsätzlich sollen Geräte wie Computer oder Monitore nur im Falle der Nutzung ans Stromnetz angeschlossen und ansonsten von diesem getrennt werden, um Stromverbrauch im Standby-Modus zu vermeiden. Des Weiteren werden die Beschäftigten der Stadtverwaltung aufgefordert, im Rathaus keine privaten Elektrokleingeräte zu betreiben. Empfohlen wird außerdem, die Notwendigkeit von Dienstfahrten beziehungsweise -reisen zu prüfen und sie, wenn möglich, durch Videokonferenzen zu ersetzen, das Jobticket zu nutzen und Fahrgemeinschaften zu bilden. Schließlich soll darauf geachtet werden, richtig zu lüften. Kipplüftung, die nur einen geringen Luftaustausch, aber einen großen Heizenergieverbrauch bewirkt, soll unterlassen und stattdessen häufiges kurzes Stoßlüften praktiziert werden.
„Wir als Stadtverwaltung möchten mit gutem Beispiel vorangehen und dort, wo es möglich ist, unseren Energieverbrauch senken. Wenn wir alle gemeinsam unseren Beitrag leisten beim Einsparen von Strom und Gas, dann machen wir einen ersten großen Schritt, um gut durch die bevorstehende kalte Jahreszeit zu kommen“, begründet Bürgermeister Ockel die vorgesehenen Maßnahmen.
Doch nicht nur die Stadtverwaltung ist von den Einsparbemühungen betroffen, auch die Schulen und Sport treibenden Vereine müssen sich auf Änderungen einstellen. So wird zum Beispiel in allen städtischen Sporthallen die Raumtemperatur auf 17 Grad abgesenkt und außerdem die Warmwasserbereitung für Duschen und Waschbecken abgestellt. Elektrische Heizlüfter dürfen nicht aufgestellt werden. Ob diese Maßnahmen auch im Sportpark mit Turnhalle, Aula, Umkleiden, Sport- und Wellnessbad sowie Kegel- und Bowlinganlage umgesetzt werden können, wird derzeit geprüft, denn diese Sportstätten sind an ein Blockheizkraftwerk angeschlossen.
Für das Sport- und Wellnessbad und das Lehrschwimmbecken in der Mehrzweckhalle Süd werden darüber hinaus gesonderte Maßnahmen ergriffen, die noch mit den anderen Kommunen, die Hallenbäder unterhalten, abgestimmt werden. Vorab umgesetzt hat der Badbetreiber GMF im Benehmen mit der Stadt Kelsterbach bereits die Absenkung der Wassertemperatur in den verschiedenen Becken um jeweils zwei Grad, außerdem wurde die Betriebszeit von Attraktionen wie Massagedüsen oder Nackenduschen um ein Drittel gekürzt. Der Whirlpool der Sauna muss jetzt per Hand von den Badegästen eingeschaltet werden.
In den Kelsterbacher Schulen wird in weiten Teilen analog zu den Einsparmaßnahmen in den Verwaltungsgebäuden verfahren, die Raumtemperatur wird allerdings nur auf 20 Grad begrenzt und die Heizperiode, sofern es die Witterung erlaubt, erst nach den Herbstferien begonnen werden. Es soll eine Infokampagne zu energiesparendem Verhalten (Heizkörperthermostatbedienung, Lüftungsverhalten, Geräte-Abschaltung bei Nichtnutzung) geben, die Flächennutzung soll optimiert werden, um Bereiche außer Betrieb zu nehmen – beispielsweise durch Zusammenlegung der Ganztagsangebote auf einen Bereich. Überdies soll der Stromverbrauch insbesondere durch Beleuchtung überprüft und justiert werden, dazu werden unter anderem Leuchtmittel, Bewegungsmelder, Beleuchtungsdauer und Tageslichtmesser in den Blick genommen. Auch soll die IT-Ausstattung überprüft und gegebenenfalls die Anzahl der Arbeitsplatzdrucker, Kopierer und weiterer Geräte reduziert sowie energiesparende Modelle angeschafft werden.
Die öffentlichen Springbrunnenanlagen auf dem Rathausplatz, dem Sandhügelplatz und auf dem Marktplatz hat die Stadtverwaltung außer Betrieb genommen.
Die Stadt Kelsterbach treibt in Abstimmung mit den Energieversorgern Mainova und Süwag die Umstellung von fossilen Energieträgern hin zu Energie aus erneuerbaren Quellen voran. So soll eine Konzeption für eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung erarbeitet, Erdwärme verstärkt genutzt und die Photovoltaikleistung gesteigert werden. Beim Bau der Brunnenanlage im Sportpark soll geprüft werden, ob die Quellenwärme als Nahwärme für den Sportpark nutzbar gemacht werden kann. Beim Neubau des Kelsterbacher Feuerwehrhauses und der Erneuerung und Erweiterung der Gebäude des benachbarten Kelsterbacher Kommunalbetriebs kommen zur Energieversorgung eine Holzhackschnitzel-Heizung und eine Photovoltaikanlage zum Einsatz. Des Weiteren steht die Stadt mit den künftigen Betreibern eines im Langen Kornweg geplanten Rechenzentrums in Kontakt, um ein Konzept für die Nutzung der Abwärme zu erstellen und umzusetzen. Bereits beantragt sind bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau Fördermittel für die energetische Stadtsanierung in Form von Quartierskonzepten zur Energieversorgung. Schließlich wurde auch bereits ein Energiekataster für die städtischen Gebäude erstellt, das die aktuelle Energieversorgung sowie den Verbrauch dokumentiert.
Von steigenden Energiepreisen sind nicht zuletzt die privaten Verbraucherinnen und Verbraucher betroffen. Um hohe Nachzahlungen bei der kommenden Jahresabrechnung zu vermeiden, passt Mainova aktuell die Abschlagszahlungen vorzeitig an – und nicht erst wie gewohnt nach Versand der Jahresabrechnung. Selbstverständlich kann man auch selbst die Initiative ergreifen und seine Abschlagszahlungen erhöhen lassen. Mainova hält darüber hinaus für Kundinnen und Kunden, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten, auf Nachfrage Stundungs- und Ratenzahlungsmodelle vor. Auch informiert der Energieversorger über Hilfsangebote Dritter und stellt bei Bedarf Ansprechpartner zur Verfügung, die über Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung beraten, wie zum Beispiel die Verbraucherzentralen, die Caritas, das Jobcenter und die Sozialämter. (wö)