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Die Kelsterbacher Veritas Ambulanz und Rettungsdienst gGmbH hat mit Hilfe eines Spenders zehn gebrauchte Rettungswagen gekauft, die sie zwei Hilfsorganisationen in der Ukraine übergeben hat. Vergangenen Freitag machten sich Mitarbeiter und Helfer von Veritas auf den 1.300 Kilometer langen Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze, wo die Übergabe der Fahrzeuge dann vonstatten ging.
Tags zuvor war der ukrainische Generalkonsul Vadym Kostiuk bei der Veritas Ambulanz zu Gast, um die Fahrzeuge vor ihrer Abreise in Augenschein zu nehmen. Ebenfalls gekommen waren die hessischen Landtagsabgeordneten Kerstin Geis und Yanki Pürsün, Büttelborns Bürgermeister Marcus Merkel und Kelsterbachs Erster Stadtrat Kurt Linnert.
Die Rettungswagen haben zwar bereits ein paar Jahre Einsatzzeit auf dem Buckel, sind aber noch voll funktionsfähig. Außerdem sind sie voll ausgestattet mit dem nötigen medizinischen Gerät, etwa zum EKG-Messen, zur Sauerstoffbeatmung oder mit einer Fahrtrage. Wichtig ist auch ein kompletter Satz Reifen zum Wechseln pro Fahrzeug, denn Reifenschäden sind aufgrund der Straßenbeschaffenheit im Kriegsgebiet keine Seltenheit. Insgesamt hat die Veritas Ambulanz 500.000 Euro in Anschaffung und Ausstattung der zehn Rettungswagen investiert, eine Ausgabe, die nur möglich war, weil die Marquard & Bahls AG aus Hamburg die nötigen Finanzmittel bereitgestellt hat.
Veritas-Geschäftsführer Michael Görbing sagte, seine gemeinnützige Organisation helfe Menschen in Not überall, wo es vonnöten sei, so habe man sich in den vergangenen zwanzig Jahren beispielsweise an Projekten in Sri Lanka, Haiti, Nepal und auf den Philippinen beteiligt. Er selbst sei schon in den 90er Jahren mit einem Hilfskonvoi in der Ukraine gewesen. Dorthin habe Veritas jetzt bereits vier Fahrzeuge geschafft, darunter im Frühjahr einen Ambulanzbus. Der Bus ist allerdings inzwischen bei einem schweren Verkehrsunfall, der überdies Menschenleben gekostet hat, zerstört worden. Görbing sagte, die Veritas wolle Kontakt zu den beiden ukrainischen Hilfsorganisationen halten, um zu sehen, was mit den Fahrzeugen passiere. „Ich danke für den Support aus der Politik und der Belegschaft“, schloss der Veritas-Geschäftsführer. Die nächsten drei Rettungswagen, die in die Ukraine gebracht werden sollten, stünden übrigens schon bereit, gab er einen Ausblick auf das nächste Kapitel des Engagements.
Generalkonsul Kostiuk sagte, „die wahren Freunde erkennt man in der Not.“ Die Ukraine befinde sich nun in Not, im Krieg gegen einen viel stärkeren Aggressor, halte die Stellung und Russland fern von Europa. Die Ambulanzwagen retteten ukrainische Leben, dies sei „ein riesengroßes Geschenk“, so Kostiuk. Dies Geschenk sei als Investition in die Zukunft der Ukraine zu betrachten, fuhr er fort, denn die Dutzenden Menschen, die in einem Monat von einem der Autos gerettet würden, bedeuteten Tausende in der nächsten Generation. Der Transport der Wagen in die Ukraine sei „kein leichter und kein kurzer Weg, aber ein Gottesweg, gewidmet dem Retten von Leben.“ Allen Beteiligten sagte der Generalkonsul den herzlichen Dank der Ukraine.
Erster Stadtrat Kurt Linnert überbrachte die Grüße von Bürgermeister Manfred Ockel und sagte, die Ukraine sei angewiesen auf die Hilfe von Menschen, die in ihrem Umkreis lebten. „Man muss dankbar sein, dass es solche Organisationen gibt. Wir sind stolz auf Veritas, dass wir hier ein Unternehmen haben, das Menschen, die in Not sind – ich spreche auch von unseren Menschen – in relativ kurzer Zeit helfen kann.“ Linnert sprach Veritas für ihr Engagement den herzlichen Dank der Stadt Kelsterbach aus.
Bürgermeister Marcus Merkel, in dessen Gemeinde die Veritas Ambulanz ebenfalls einen Standort unterhält, sagte, es sei überragend, was Veritas auf die Beine gestellt habe. Angesichts der aktuellen diplomatischen Vermittlungsbemühungen hoffe er, dass der sinnlose Krieg in der Ukraine bald ein Ende habe. (wö)