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Am vergangenen Freitag fand im Frankfurter Dom ein ökumenisches Gebet zum Gedenken an die Opfer der in den Jahren 1932/33 absichtlich von Diktator Stalin herbeigeführten Hungersnot in der Sowjetunion, der allein in der Ukraine rund 3,5 Millionen Menschen zum Opfer fielen.
Damals wurde die Landwirtschaft zwangsweise kollektiviert. Weil die neugebildeten Kolchosen die unerfüllbar hohen Abgaben an Getreide nicht leisten konnten, beschlagnahmten die Sowjets Saatgut, Getreide und andere Lebensmittel. Die Folge war eine extreme Hungersnot, der sich die Betroffenen auch nicht durch Flucht entziehen konnten, da die Ukraine abgeriegelt worden war. Zu Stalins Motiven für dieses Verbrechen wird gerechnet, es habe ukrainischem Nationalismus und Unabhängigkeitsbestrebungen gegolten. Dieser Völkermord wird auf Ukrainisch „Holodomor“ genannt, was übersetzt „Mord durch Hunger“ bedeutet.
An der Gedenkfeier in Frankfurt war die Stadt Kelsterbach durch die Sozialkoordinatorin Agneta Becker vertreten und setzte so ein Zeichen der Solidarität. Das ökumenische Gebet war indes nicht nur ein Gebet für die Vergangenheit, es bezog sich auch auf die Gegenwart. Verfolgt Russland mit dem aktuellen Krieg in der Ukraine doch ähnliche Ziele, wie sie sich die Sowjetregierung Anfang der 1930er Jahre gesetzt hatte. Das ökumenische Gebet sollte nicht nur die Ukrainer vereinen, sondern auch die Völker anderer Länder, die an die Ukraine und an eine Zukunft ohne Krieg und Gewalt glauben. (wö)