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Den Weltfrauentag am 8. März nahm in diesem Jahr die weibliche Belegschaft des Team Soziales der Stadt Kelsterbach zum Anlass, um zu einem geselligen Frauennachmittag einzuladen. Rund 30 Frauen kamen am vergangenen Samstag in der Mensa der Integrierten Gesamtschule zu einem Nachmittag von Frauen für Frauen mit Gesprächen, ukrainischem Gesang und Tanzvorführungen des Nachwuchses des griechischen Bildungs- und Kulturvereins Agia Sofia zusammen.
Die Flüchtlingsbeauftragte Agneta Becker, die neue Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Manuela Draisbach sowie Melissa Acri und Kevser Sempek vertraten die Stadt bei der Veranstaltung. Zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden der Integrationskommission in Kelsterbach, Irina Kaldi, organisierten sie den Nachmittag. In lockerer Atmosphäre sollte über das Frauenverständnis in der Welt, aber auch darüber, was es für die Einzelne bedeutet Frau zu sein und die Rolle, die man dabei einnimmt oder zugedacht bekommt, gesprochen werden.
Becker erinnerte in ihrer Begrüßungsansprache an die Meilensteine deutscher und internationaler Geschichte im Bereich Gleichberechtigung und Emanzipation. Es zeige aber auch, dass große Errungenschaften wie das Frauenwahlrecht oder das Recht ohne Erlaubnis des Mannes arbeiten zu gehen, in Deutschland noch gar nicht so lange existieren. Gleichzeitig zeige ein weiterer für Frauen wichtiger Tag im März, dass in Sachen Gleichberechtigung noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Der Equal-Pay-Day, der Tag der Entgeldgleichheit zwischen Männern und Frauen, markiert jedes Jahr symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke, die laut Statistischem Bundesamt 18 Prozent in Deutschland beträgt (Stand 7. März 2022). Frauen verdienen demnach erst ab dem 8. März 2023 genauso viel wie ihre männlichen Kollegen in gleicher Position. Vorher gingen sie umsonst arbeiten.
„Es gab nie so viele Umbrüche wie in den letzten 30 Jahren“, bestätigte auch die anwesende Helga Oehne, die viele Jahre Stadtverordnetenvorsteherin war und nun Ehrenstadträtin ist. Man habe im letzten Jahrtausend nicht absehen können, wie sich die Dinge entwickeln würden, sagte Oehne.
„Uns ist es wichtig eine Veranstaltung im geschützten Rahmen anzubieten“, so Draisbach, die seit dem 1. März neue städtische Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte ist. „Die symbolischen Bekundungen von Männern am Weltfrauentag , wie toll sie Frauen finden, sind für mich nichts wert. Die Frauen, die heute herkommen, sollen ohne Scham oder Verunsicherung über Themen sprechen können, die sie in ihrer Rolle als Frau beschäftigen.“ Aus diesem Grund war die Veranstaltung auch nur für Frauen angedacht und sprach speziell jene mit Migrationshintergrund an. So fanden sich viele verschiedene Nationen zusammen und gaben der Veranstaltung einen Hauch von kulturellem Austausch. Kaldi nahm die Veranstaltung auch als Start, um die Arbeit der Integrationskommission zu verstärken. Die Kommission besteht seit zwei Jahren und löste damals den Ausländerbeirat ab. Feste und städtische Veranstaltungen will Kaldi in Zukunft verstärkt nutzen, um die Integrationsarbeit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Die Veranstaltung hatte neben dem geselligen jedoch durchaus auch einen praktischen Aspekt. In einem kleinen Workshop wollten die Verantwortlichen wissen, an was die Anwesenden denken, wenn sie das Wort Frau hören. Anhand einer Mind-Map wurden Stichpunkte gesammelt und im Nachgang ausgewertet. In Zukunft soll jedes Jahr eine Veranstaltung zum Weltfrauentag in Kelsterbach sowie zusätzliche Informationsveranstaltungen mit Dozenten zu gefragten Themen stattfinden. Auch ein Frauenfrühstück, wie es zuletzt vor Corona 2019 stattgefunden hatte, soll es in Zukunft wieder geben, so Draisbach. (ana)