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Vergangene Woche wurde es wieder spannend in Kelsterbach. Autor Linus Geschke war aus Köln in die Untermainstadt gekommen, um in der Stadt- und Schulbibliothek aus seinem aktuellen Thriller „Die Verborgenen“ zu lesen. Darin entführt er seine Leser in die faszinierend-beängstigende Welt der „Phrogger“. Das sind Menschen, die heimlich für einige Zeit in fremden Häusern wohnen – vorzugsweise im Keller oder auf dem Dachboden. „Ich schreibe Geschichten, die ich selbst gerne lesen möchte“, konstatiert Geschke. Das Thema „Phrogger“ habe ihn vom ersten Augenblick an fasziniert, allerdings habe er zunächst gedacht, dass es sich dabei um eine urbane Legende handelt. Als er herausfand, dass es dieses Phänomen wirklich gibt und dass es sogar prominente „Phrogging“-Opfer wie Sängerin Rihanna und den 2016 verstorbenen George Michael gibt, war ihm klar, dass er das Thema für sein nächstes Buch gefunden hatte.
„Ich bin kein Freund von ausufernder Brutalität. Statt Axtmörder ihr Unwesen treiben zu lassen, setze ich lieber auf psychologische Spannung“, verrät der Autor bei seiner Lesung und lieferte auch gleich den Beweis ab, wie effektiv er diese in seinem Roman eingesetzt hat. In „Die Verborgenen“ lässt er einen geheimnisvollen Phrogger an der Nordsee im idyllischen Landhaus einer dreiköpfigen Familie wohnen. Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven, wodurch sich nach und nach ein faszinierendes Puzzle zusammensetzt. Die Spannung entsteht dabei daraus, dass durch den heimlichen Untermieter die nach außen hin intakte Fassade der Familie immer brüchiger wird und nach und nach Geheimnisse zum Vorschein kommen, die besser im Verborgenen geblieben wären. „Ich mag es, wenn Sie als Leser nicht genau wissen, wem Sie trauen sollen“, so Geschke.
Neben dem Vortragen ausgewählter Passagen aus dem Buch ließ der Schriftsteller das gespannt lauschende Publikum zudem an dem Entstehungsprozess seiner Bücher teilhaben und offenbarte auch noch einige interessante Interna aus dem Verlagswesen. Dafür holte sich Geschke als „Überraschungsgast“ seinen Schriftsteller-Kollegen Ivar Leon Menger, Autor des Thrillers „Als das Böse kam“, zur Seite. Gemeinsam erörterten sie zum Beispiel Marketingprozesse, die dabei helfen, aus einem Buch einen Bestseller zu machen.
Als weiterer Gast war die Buchhandlung „Kapitel 43“ an dem Abend wieder mit einem Büchertisch vor Ort, an dem interessierte Krimi-Fans die Bücher von Linus Geschke kaufen konnten. Davon wurde ebenso rege Gebrauch gemacht, wie von der Möglichkeit, den neu erstandenen Lesestoff vom Autor höchstpersönlich signieren zu lassen. Nach fast zweieinhalb Stunden ging ein spannender wie unterhaltsamer Abend zu Ende, an dem nicht nur das Publikum viel Spaß hatte. Auch für den Kölner Bestseller-Autor sind Lesungen wie diese immer wieder ein besonderer Moment, wie er zum Abschied erzählt: „Schreiben ist ja eher ein einsamer Vorgang. In den acht Monaten, die ich an einem Buch schreibe, habe ich eigentlich nur mit den Menschen aus dem Verlag Kontakt. Lesungen sind dann die einzigen Momente, in denen ich in direkten Austausch mit meinem Publikum komme und das genieße ich immer sehr.“ (sb)