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Polizei, Ordnungsamt und Untere Naturschutzbehörde kontrollierten am zurückliegenden Wochenende rund um den Mönchwaldsee. Dutzende von Verstößen wurden geahndet, Strafzettel fürs Falschparken verteilt, auch Autos abgeschleppt. Zahlreiche nicht einsichtige Zeitgenossen bezahlten für ihr gewolltes Bad im Mönchwaldsee einen saftigen Eintrittspreis: 150 Euro Strafe, bei Vorsatz sogar das Doppelte.
Es war sozusagen ein Großaufgebot, das da am Mönchwaldsee angerückt war, um den teilweise unzumutbaren und untragbaren Zuständen zu Leibe zu rücken. Hunderte von Menschen wurden darüber belehrt, wie man sich am Mönchwaldsee verhalten sollte. Der Mönchwaldsee, in den jüngst zurückliegenden Sommern war das häufig eine nicht endende unangenehme Geschichte. Fakt ist schlicht, das Gebiet samt See ist ein Landschaftsschutzgebiet (LSG), wie die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde Groß-Gerau Elke Grimm vor Ort betonte. Dort sind weder schwimmen noch zelten und lagern noch laute Musik erlaubt. Das Gebiet dient der Naherholung ist eben kein ausgewiesener Bade- oder Tauchsee. Doch das interessiert zahlreiche Mitmenschen kaum. Es wird sommers dort alles gemacht, was nicht erlaubt ist. Dazu werden Zäune und Schonungen zertrampelt, Berge von Müll dürfen die Mitarbeiter der Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB) allmontäglich entsorgen. Auf des Steuerzahlers Kosten. Die Kelsterbacher selbst können ihren See kaum zur Erholung im Sommer nutzen, da er als sogenannter Geheimtipp im Rhein-Main-Gebiet gehandelt wird. Und auch bei den zurückliegenden Kontrollen waren es fast ausschließlich Nicht-Kelsterbacher, die den See „missbrauchten“. Auch ein Schwarzangler wurde sanktioniert. Viele, die am vergangenen Wochenende an den „Kontrolleuren“ mit einem süffisanten Lächeln verbeimarschierten ganz nach dem Motto, wir gehen nur spazieren, mussten am See der Polizei Angaben zur Person machen und wurden sanktioniert. Dass die Ordnungshüter direkt unten am Wasser kontrollierten, damit hatte kaum jemand gerechnet. Folglich zogen dann nach der Kontrolle viele „Spazierer“ wieder ab, in Badeshorts, Adiletten und hängenden Mundwinkeln.
Große Gemeinschaftsaktion
Vier Polizisten, drei Mitarbeiter der Kelsterbacher Kommunalbetriebe, sieben Kräfte des Ordnungsamtes und drei Mitarbeiter der UNB aus Groß-Gerau waren an der Aktion beteiligt. Zwei Tage lang wurde am Wochenende voller Einsatz geleistet, und Bürgermeister Manfred Ockel dankte allen für diese gemeinsame Aktion, die notwendig sei. Die Polizeihauptkommissarin Müller sagte, die meisten Menschen, die man angetroffen habe, seien „einsichtig“ gewesen. Nur wenige hätten ihrem Unmut auch verbal Ausdruck verliehen, wobei zwei ältere Männer sagten, „sie badeten hier schon immer und würden das auch wieder tun“. Elke Grimm von der UNB sagte, der Mönchwaldsee sei ein Biotop für seltene Wasservögel wie den Teichrohrsänger, Blesshühner, Eisvögel und andere. Der See sei als Refugium eine wichtige Brutstätte, menschliche Störungen machten Naturschutz zunichte. So bleibt den Kelsterbachern in den kommenden Tagen vielleicht ein wenig mehr Ruhe an „ihrem“ See, zum Entspannen direkt vor Ort. Und damit auch die letzten, die keine Schilder am Parkplatz lesen wollen deutlich wird, dass der Mönchwaldsee eben kein Badegewässer ist, hat der KKB alle „wilden Wege“ runter zum See markiert und mit Balken gesperrt. Die Aktion, so die Willensbekundung aller beteiligten Behörden, solle fortgesetzt werden. (hb/ana)