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Mittlerweile ist es fast 40 Jahre her, dass in unmittelbarer Nähe zu Kelsterbach Benzin, Diesel und Äthylen hergestellt wurden. Allerdings könnte man auch sagen, dass es IN Kelsterbach hergestellt wurde, da die eigentliche Raffinerieanlage auch zum Teil auf Kelsterbacher Gebiet stand. Gemeint ist die ehemalige Raffinerie Caltex. Diese befand, wie die meisten Älteren bestimmt noch wissen, auf dem heutigen Mönchhofgelände. Geblieben ist von der ehemaligen Raffinerie nur noch in abgespeckter Version das Tanklager, was sich auf der anderen Seite der A3 Richtung Raunheim befindet. Ihre Ansiedlung im Jahr 1962 war von Anfang an sehr umstritten, da man Umweltprobleme befürchtete, die mal mehr und mal weniger auch eintraten. Einen unrühmlichen Beinamen bekam die Anlage im Jahr 1966. Da wurde aus der Caltex die „Knalltex“. Grund dafür war, dass es am 18.01.1966 einen verheerenden Unfall mit fünf Todesopfern und annähernd 100 Verletzten gab. Der Grund lag in der Äthylen-Anlage der Raffinerie. Dort trat flüssiger Kohlenwasserstoff aus und es bildete sich ein explosives Gas-Luftgemisch, das schlussendlich zur Explosion führte. Nach Angaben zur Folge, war die Explosion im Umkreis von zehn Kilometern deutlich zu hören und auch aus Mainz und Frankfurt gibt es Berichte, das ein dumpfes Grollen zu hören war. Die durch die Explosion entstandene Druckwelle zerstörte dabei viele Fensterscheiben und richtete an zahlreichen Gebäuden teils erheblichen Schaden an. Besondere das gegenüberliegende Eddersheim war davon betroffen. Die unmittelbar am Gelände vorbeiführende B43 und die Bahnstrecke Mainz – Frankfurt wurden gesperrt. Zeitweise war sogar der Flugbetrieb am Frankfurter Flughafen lahmgelegt, da die extrem hohe Rauchentwicklung eine starke Sichtbehinderung zur Folge hatte. Erschwert wurden die Löscharbeiten, die sich über zweieinhalb Tage hinzogen, von den Temperaturen im Gefrierbereich, die das Löschwasser zu Eis erstarren ließen. Ihr Ende fand die Caltex übrigens im Jahr 1982. Die Industrieruine bestand noch ein Weile, ehe man sie endgültig demontierte. (Foto/Text: Probst, Stadtarchiv/Schönstein; Quelle: FNP)