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Am vergangenen Samstag stand bei der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach die alljährliche Abschlussübung auf dem Programm. Diese soll nicht nur dabei helfen, durch das möglichst realistische Simulieren von Einsatzszenarien die Abläufe, die für die Feuerwehrleute zum Alltag gehören, zu üben und dadurch zu optimieren. Auch soll die so wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das funktionierte dieses Mal wieder sehr gut, fanden sich doch am Einsatzort auf dem ehemaligen ENKA-Gelände zahlreiche interessierte Zuschauer ein. Ihnen erklärte Stadtbrandinspektor Christian Rolle, der die Übung moderierte, das Geschehen sehr detailgenau, wobei er zunächst auf die Wahl des Einsatzortes einging. Kelsterbach habe viele interessante Plätze für solch eine Übung, so Rolle. An dem Umwelt- und Nachbarschaftshaus und an der direkt danebengelegenen Kita gab es bereits mehrfach simulierte Einsätze, so dass man sich für die Abschlussübung für diesen Ort entschieden habe.
Den Anfang machte die Jugendfeuerwehr, die in ihrer Übung einen klassischen Löschangriff ausführen musste. Während der Nachwuchs routiniert seine Aufgabe bewältigte, erklärte Rolle unter anderem, was es mit der Reihenfolge der Aufstellung hinter dem Einsatzfahrzeug auf sich hat, welche Aufgaben der Eingriffs- und welche der Löschtrupp übernimmt und dass bei der Jugendfeuerwehr neben den Einsätzen auch gemeinsame Aktivitäten und soziale Vernetzung eine große Rolle spielen.
Nachdem das Szenario des Feuerwehrnachwuchses erfolgreich abgeschlossen war, ging es mit der eigentlichen Übung weiter. Simuliert wurde ein Kellerbrand, bei dem sich das Feuer so weit ausgebreitet hatte, dass der Fluchtweg über das Treppenhaus abgeschnitten war. Zwei Personen mussten aus dem Keller und zwei weitere vom Dach gerettet werden. Anders als bei der Übung im vergangenen Jahr, bei der am Rathaus dichte Rauchschwaden zum Einsatz kamen, wurde dieses Mal auf ähnliche Effekte verzichtet. Das liege daran, dass die erste Etage vermietet sei und das gesamte Gebäude durch eine Brandmeldeanlage überwacht werde, so Rolle. Damit sich das Szenario für die Einsatzkräfte dennoch so realistisch wie möglich gestaltet, wurden auf die Atemschutzmasken noch Blendscheiben gesetzt, durch die das Sichtfeld vernebelt wird. „Diese Blendmasken kommen immer dann zum Einsatz, wenn Übungsorte nicht vernebelt werden können“, erläuterte der Stadtbrandinspektor.
Für den Einsatz fuhr zuerst das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF), das neueste Fahrzeug des Fuhrparks der Freiwilligen Feuerwehr, auf den Platz. „Das HLF ist unser Schweizer-Armee-Messer, eine echte Allzweckwaffe“, konstatierte Rolle. Es sei vielseitig einsetzbar, etwa bei Gefahrguteinsätzen oder – wie im Fall der Abschlussübung – zur Einleitung von Erstmaßnahmen. Während mit Hilfe einer Drehleiter die Rettung der Personen auf dem Dach problemlos vonstattenging, erläuterte Rolle den Anwesenden die wichtige Funktion des Einsatzleiters als Ansprechperson für alle Einsatzkräfte.
Nach etwa einer Stunde konnte der Stadtbrandinspektor vermelden, dass die Abschlussübung erfolgreich beendet wurde. Beteiligt waren rund 25 Einsatzkräfte und vier Fahrzeuge. Insgesamt verfüge die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach derzeit über etwa 70 Einsatzkräfte. „Wir sind damit zwar einsatzfähig, aber es könnten dennoch gerne etwas mehr sein“, so Rolle. Besonders während der regulären Arbeitszeiten sei es schwer, in voller Kapazität auszurücken. Gerade deshalb sei es auch wichtig, mit Aktionen wie der Abschlussübung an die Öffentlichkeit zu gehen.
Zu dieser waren auch zahlreiche Vertreter der Stadt gekommen, um die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr zu unterstützen. Vertreter des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung hatten sich Bürgermeister Manfred Ockel und Erstem Stadtrat Kurt Linnert angeschlossen und verfolgten die Übung, an der auch Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr teilgenommen hatte. Ockel sagte, es sei wichtig, das Interesse an der Arbeit der Feuerwehr zu wecken, um Nachwuchs zu generieren, der dringend benötigt wird. Daher zeigte er sich erfreut über das rege Interesse von Seiten der Bevölkerung, das auch nach dem eigentlichen Übungsszenario anhielt. Hier nutzten viele Menschen die Möglichkeit, mit den Feuerwehrleuten ins Gespräch zu kommen und die Fahrzeuge aus der Nähe zu betrachten. Letzteres sorgte gerade bei Kindern für große Begeisterung, die jederzeit einmal bei der Arbeit der Jugendfeuerwehr hineinschnuppern können. Wer zwischen zehn und 17 Jahren alt ist, ist bei den Treffen, die immer mittwochs um 17 Uhr im Feuerwehrhaus im Langen Kornweg 15 stattfinden, herzlich willkommen. Auch Erwachsene, die sich eine Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach vorstellen können, sind gerne mittwochs um 19 Uhr zu den Treffen der Einsatzleitung eingeladen. (sb)