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Am Mittwochmorgen feierte die Stadt Kelsterbach offiziell zum vierten Mal ihre Zertifizierung zur Fairtradetown, zur fairen Stadt. Zelebriert wurde die Siegelerneuerung im Stadtteilzentrum Mandelhain in der Mönchbruchstraße. Das Ambiente passte, da der Mandelhain, geleitet von Stadt und Caritas, nicht nur einen sozialen, sondern auch einen nachhaltigen Ansatz verfolgt und so thematisch ganz nah an den Fairtrade-Bemühungen der Stadt ist.
„Und die fünfte Zertifizierung steht auch schon vor der Tür“, erzählte Thorsten Schreiner, der sich von Beginn an um die fairen Belange der Stadt kümmert. Eine coronabedingte Verschiebung machte die Feier erst ein knappes Jahr später möglich. Die Verschiebung wirkte sich jedoch nicht auf die Freude über die Rezertifizierung aus und Bürgermeister Manfred Ockel eröffnete die Veranstaltung mit viel Lob über bisher Geleistetes. „Die erneute Zertifizierung ist ein freudiger Moment. Wir haben uns verpflichtet, Fairtrade-Produkte zu fördern und damit einen Schneeballeffekt in Gang zu setzen. Wir wollen das bewusstere Leben, Kaufen und Reisen in Kelsterbach in den Vordergrund stellen. Für die Zukunft wollen wir unsere Bemühungen intensivieren und streben eine Rhein.Main.Faire-Kitakonzeption an. Mindestens eine Kita soll im Stadtgebiet zur fairen Kita werden – und auch in der Gastronomie ist ein fairer Betrieb denkbar, in dem aufgezeigt wird, woher die Produkte kommen, wie sie produziert werden, bis hin zu ihrem Verkauf und natürlich fairen Arbeitsbedingungen. Ich freue mich über eine neue Runde, um noch mehr Ziele umzusetzen“, so Ockel.
Ihm schloss sich Thorsten Schreiner an, der erzählte, die Entscheidung zur fairen Stadt zu werden, stamme aus dem Jahr 2011 und wurde in der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. In der Folge bildete sich eine Lenkungsgruppe, faire Produkte mussten und müssen von der Stadt angeboten werden und auch die Zivilgesellschaft muss in die Bemühungen, ein faires Stadtgefüge zu schaffen, eingebunden werden. Dies kann unter anderem über die Zusammenarbeit mit Vereinen geschehen und „dies war sogar schon vor 2011 der Fall, da der Tierschutzverein sich bereits seit vielen Jahren um das Anbieten fairer Produkte auf Veranstaltungen bemüht“, so Schreiner. Nichtsdestotrotz sei die Arbeit schwer, denn bis heute stoße man oft auf Unverständnis. Doch die Arbeit für Fairtrade nehme aktuell wieder Fahrt auf, so Schreiner weiter. „Wir haben unsere Bemühungen immer schon gerne auf dem Wochenmarkt präsentiert und so ist auch dieses Jahr eine neue Aktion an Halloween geplant, wenn wir eine faire Kürbissuppe anbieten wollen.“ Generell bewirbt die Stadt den Wochenmarkt, denn die Arbeit für Fairtrade müsse man global sehen und dazu gehöre auch, regionale Produkte und Anbieter zu unterstützen.
In diesem Jahr stehen die sogenannten Sustainable Development Goals besonders im Fokus, die 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung, die von den Vereinten Nationen festgelegt wurden. Dazu gehört unter anderem Bildung, aber auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Eine Selbstverständlichkeit hierzulande, die vielen Menschen andernorts verwehrt ist. Diese Ziele sind auch Bestandteil der Arbeit des städtischen Klimaschutzbeauftragten Maximilian Barth, der sich neben dem Klimaschutz ebenfalls um Energiemanagement und Fairtrade kümmert. Die faire Beschaffung sei ein großes Thema, so Barth, denn gerade im Bereich der Bekleidungs- und Nahrungsmittelindustrie würde man immer wieder von menschenunwürdigen Bedingungen lesen. Da müsse man sich fragen, ob es wirklich das T-Shirt für drei Euro sein muss.
Als letzte Rednerin des Tages schloss sich Anna Brückner an, die in der kommunalen Sozialarbeit tätig ist und für die Rezertifizierung eine Fotostrecke über die globalen Zusammenhänge zusammengestellt hat sowie die Produkte für das Fairtrade-Regal im Mandelhain besorgt. Die Fotostrecke kann noch bis zum Ende der kommenden Woche im Stadtteilzentrum Mandelhain besichtigt werden, das montags, dienstags und donnerstags jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet hat. Und wer sich für kleines Geld zwischendurch für blühende Landschaften einsetzen will, der kann für 50 Cent am Bienenfutterautomaten vor dem Ladengeschäft eine kleine Packung Blumensamen kaufen. (ana)