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Die Karl-Treutel-Schule (KTS) in der Friedensstraße stammt aus dem Jahr 1954, die Erweiterungen durch die Mehrzweckhalle Süd und das Lehrschwimmbecken sowie der Gebäuderiegel der früheren Karl-Krolopper-Schule für Lernhilfe kamen einige Jahre später hinzu. Nun soll die KTS an einen neuen Standort verlegt werden, und zwar direkt angrenzend an die Gesamtschule und die Stadt- und Schulbibliothek. Kelsterbach erhält so einen kompakten Bildungsstandort. Eine Sanierung des in seinem Kern überalterten Schulbaus kam aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr in Frage.
Auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Fritz-Treutel-Haus standen die Fakten für den neuen Schulbau im Vordergrund. Da ein Grundsatzbeschluss der Stadtverordnetenversammlung aus 2015 für einen Neubau an diesem Ort vorliegt, waren die Gravamina einiger Anwohner nicht Gegenstand der Sachpräsentation. Im Fokus standen die Präsentation des Schulneubaus, mögliche Finanzierungen und eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Eine Fertigstellung des Schulneubaus ist nach dem derzeitigen Stand der Planungen für Sommer 2023 geplant.
Bedingt durch das starke Wachstum Kelsterbachs von 13.000 auf 18.000 Einwohner werde dauerhaft eine fünfzügige KTS und eine dreizügige Bürgermeister-Hardt-Schule (BHS) notwendig. Letztere werde erweitert und aufgestockt, die KTS aber sei nicht ohne weiteres erweiterbar. Container seien zwar eine Zwischenlösung, keinesfalls aber eine Dauerlösung für die Unterbringung der Schulklassen, so Bürgermeister Manfred Ockel. Zudem verlange die ganztägliche Schule eine Versorgung der Kinder mit Mahlzeiten.
Neue Pädagogik nur in neuen Räumen
Statt dem Frontalunterricht der vergangenen Jahrzehnte bevorzuge die moderne Pädagogik Lehrerstützpunkte und Lernlandschaften, die durch „Marktplätze“ und Rückzugsmöglichkeiten für Still- und Gruppenarbeiten gekennzeichnet sind. Auch eine aufwändige Sanierung des Altbaus würde die modernen Notwendigkeiten der Inklusion nicht erfüllen können, sagte Christian Lanzinger vom Fachbüro Kplan aus Abensberg.
Vieles ist für den Neubau geplant. Aus drei Gebäuden soll die neue KTS bestehen. Im Haus 1 sollen Verwaltung, Hort und Lehrküche untergebracht werden, in Haus 2 Lernlandschaften, Räume für Werken, Kreativ- und Förderunterricht. In Haus 3 werden Lernlandschaften für die Klassen 1 bis 4 zu finden sein. Eine neue Sporthalle soll dem Bewegungsdrang der Kinder nachkommen. Ein Lehrschwimmbecken soll neu an das seit zehn Jahren bestehende Sport- und Wellnessbad angegliedert werden. 600 Kubikmeter Frischluft pro Stunde sollen das Plus-Energiegebäude belüften. Eine Klimaanlage wird die neue KTS daher nicht bekommen, sagte Lanzinger. Ein Lüftungssystem sorgt für Kühlung und Heizung. Die Sporthalle wird eine Bodenheizung erhalten. Vor die Fassade der Schule kommen vorgesetzte Fluchtbalkone. Neues flexibles Mobiliar und eine bessere Akustik gehören zum Projekt der neuen KTS und sollen das Lernen erleichtern. Die Räume selbst haben Tageslicht, für die notwendige Beleuchtung wird energiesparendes LED-Licht verwendet. Insgesamt soll viel Holz im Sinne der Nachhaltigkeit beim KTS-Neubau verwendet werden. Das Wlan, heute eine Selbstverständlichkeit, soll nur gering strahlen. Statt 44.000 Euro Euro jährlich für Energiekosten sollen rechnerisch nur knapp 6.000 Euro jährlich anfallen. Eine Einsparung von 244 Tonnen Kohlendioxid jährlich rechnete Lanzinger vor.
Gesamtkosten und Finanzierungen
Seit der Kostenschätzung aus dem Jahr 2017, die bei 28,8 Mio. Euro für die KTS lag, zusätzlich 3,4 Mio. Euro für die Sporthalle, habe es starke Preissteigerungen nahe an 20 Prozent am Baumarkt gegeben. Nun rechnen die Planer mit 33,5 und 5,4 Mio. Euro für Schule und Halle, folglich gesamt 38,9 Mio. Euro. Arne Sangerhausen vom Büro Infrastrukturberatung „PSPC“ zeigte eine „vorläufige Wirtschaftlichkeitsberechnung auf“, die von einer 25-jährigen Nutzung der Immobilie ausgeht. Als Vorzugsvariante gab Sangerhausen einer günstig ausfallen „Integrierten Beschaffung und Kommunalkredite“ den Vorzug. Das Projekt ist förderungswürdig nach den Kriterien der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU).
Spezielle Ausschreibung für das Projekt nötig
Professor Alexander Wichmann von der Freiburger Anwaltskanzlei Wuster-Weis-Kupfer erläuterte die Ausschreibungsmodalitäten des Großprojekts. Daher werde vorab ein Interessenbekundungverfahren geschaltet. Die Stadt habe Einfluss auf die Anzahl der möglichen Bieter bei mehreren Angebotsrunden. Die Bieter müssen sich zu ihren Konditionen getrennt äußern, abgegeben werden finale Angebote, die ausgewertet werden. Danach erst erfolge der Zuschlag, so Professor Wichmann.
Für alle Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung Kelsterbachs gibt es am 9. Dezember eine gemeinsame Sitzung. Die Anwohner des kommenden KTS-Neubaus werden nochmals zu einer Information eingeladen. Dort werden dann auch nochmals über „Kinderanlieferung“ über die Mörfelder Straße und Schallschutzmaßnahmen angesprochen. (hb)