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Es „stinkt“ nach wie vor in Kelsterbach. Auch in den letzten Wochen gingen bei der Stadtverwaltung zahlreiche Beschwerden über Geruchsbelästigungen aus der Einwohnerschaft ein. Wie berichtet, laufen alle relevanten Anlagen, die als Emissionsquellen für diese Gerüche in Frage kommen, ordnungsgemäß. Eine Gesundheitsgefährdung für die Menschen kann deshalb ausgeschlossen werden. Es bleiben die erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Auch wenn die eingehenden Beschreibungen der Gerüche in Art, Intensität und Zeitraum zum Teil sehr unterschiedlich sind, dominiert doch die „fäkalartige“ Wahrnehmung.
Diese Zuschreibungen verweisen in erster Linie auf das in Kelsterbach anfallende Abwasser, das über das städtische Kanalnetz in die Kläranlagen in Sindlingen transportiert und dort behandelt wird als wesentlichen Verursacher der Belästigungen. Neben der grundsätzlichen Geruchsproblematik von Abwässern treten aktuell noch besondere Wetterbedingungen hinzu, die die Situation in Kelsterbach verstärken. Der Wechsel von Sommer nach Herbst mit teilweise großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht führt zu austauscharmen Inversionswetterlagen. Hinzu kommt, dass es seit fünf Wochen keine Niederschläge gegeben hat. Das wirkt sich auch auf das Kanalnetz aus. Durch diese „Kanal-Inversionswetterlage“ werden vor allem in der Nacht die Geruchsstoffe aus dem Kanalnetz freigesetzt. Das kann einen Teil der Gerüche verursachen. Das Abwasser ist unterschiedlich gebrauchtes Trinkwasser mit einer Vielzahl chemischer Verbindungen, die sich im Geruch widerspiegeln. In der ARA Sindlingen ist momentan eins von sieben biologischen Becken in der Wartung/Revision. Die geplante Wiederinbetriebnahme erfolgt spätestens am 2. Oktober Dies kann auch zur Geruchsbelästigung in Kelsterbach - in Abhängigkeit von der Windrichtung - beitragen.
Auf Seiten des Schlamms steht nun wieder der natürliche Wechsel der biologischen Systeme und deren Aktivität an. Die biologisch aktiven Mikroorganismen passen sich den Temperaturverhältnissen im Wasser an. Im Sommer sind andere Mikroorganismen aktiv als im Winter. Dies ist eine natürliche Anpassung der Natur und so auch in biologischen Becken der Anlagen. In dieser Zeit sind die Systeme nach Auskunft der Stadtentwässerung Frankfurt (SEF) etwas empfindlicher.
Aufgrund der aktuellen Beschwerdelage nimmt die SEF wir Messungen vor, um weitere Quellen ausfindig zu machen. Anhand der Ergebnisse hat sich die SEF bereit erklärt, umgehend entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. So werden bei einer Abluftbehandlungsanlage das Biofiltermaterial ausgetauscht, da sich das System in kürzester Zeit verschlechtert hat. (js)