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Auf ein Dreivierteljahrhundert Vereinsgeschichte blickt der Ball-Spiel-Club 1947 Kelsterbach (BSC) zurück, wenn er am Samstag, 20. August, ab 12 Uhr, rund ums Vereinsheim in der Bergstraße 15 mit seinen Mitgliedern sowie den Freundinnen und Freunden des Vereins ein Fest anlässlich des 75jährigen Bestehens feiert.
Die Gründung des BSC im Jahr 1947 geht auf die Bestrebungen der Handballabteilung der Sport- und Kulturgemeinschaft Kelsterbach zurück, sich selbständig zu machen und der SKG den Rücken zu kehren. Am 10. August 1947 fanden sich im neuen Vereinslokal „Zur Drehscheibe“ 59 Mitglieder zur Gründungsversammlung ein und hoben den neuen Verein BSC Kelsterbach aus der Taufe. Im BSC erzählt man sich, der Name für den neuen Verein sei auf der Rückfahrt von einem Handballspiel auf der Mainfähre gefunden worden und es sei zur rituellen Bekräftigung einer der Handballer kurzerhand in den Main geworfen worden.
Schwimmsport sollte indes in der Folge niemals eines der Betätigungsfelder des Ball-Spiel-Clubs sein, auch nicht Wasserball. Vielmehr hatte Handball Konjunktur, zunächst wurde der Sport bis in die 1970er Jahre noch im Freien auf dem Großfeld gespielt. Danach erfolgte ein Umbruch und die Handballerinnen und Handballer verlegten ihren Spielort in die Halle. In der Folge boomte die Sportart und der BSC hatte zeitweise bis zu zwölf Jugendmannschaften sowie je zwei Männer- und Frauenteams im Spielbetrieb. Der Aufschwung des Handballs erklärt sich nicht zuletzt auch durch die Tatsache, dass sich seine Möglichkeiten durch den Ausbau der städtischen Hallen, insbesondere durch den Bau der Baugé-Halle, deutlich verbesserten. Dieser sehr erfolgreichen Zeit, in der die Handballfrauen des BSC in der Landesliga spielten und die A- und B-Jugendlichen in der höchsten Jugendklasse Hessens, folgte eine Zeit des Rückschrittes. Handball verlor an Popularität und der BSC an Spielerinnen und Spielern. Statt einst 350 Mitgliedern zählen heute noch 111 Sportlerinnen und Sportler zur Handballabteilung, knapp die Hälfte davon ist bereits älter als 40 Jahre. Um den Sport weiter auf Wettkampfbasis betreiben zu können, spielen die BSC-Handballerinnen und -Handballer seit dem Jahr 2015 in einer Spielgemeinschaft mit dem TV Flörsheim und dem TSV Raunheim, der HSG Mainhandball.
Langfristig deutlich beständiger erwies sich die Fußballabteilung des BSC, die bereits ein Jahr nach Vereinsgründung, im Jahr 1948, etabliert wurde. Die Fußballer des BSC haben bislang zwar nie sonderlich hochklassig gespielt – immerhin ist die Kreisoberliga Main-Taunus seit einigen Jahren das sportliche Zuhause der Ersten Männermannschaft des BSC – doch das tut der Freude am Sport und der Leidenschaft selbstverständlich keinen Abbruch. Dieses Jahr stehen auch wieder Stadtderbys gegen Viktoria Kelsterbach an, denen die Fußballenthusiasten der Untermainstadt mit Vorfreude entgegensehen. Die Fußballabteilung hat sich im Laufe der Zeit zur stärksten Säule des Vereins entwickelt, heute gehören ihr mehr als 400 des aktuell 584 Mitglieder zählenden Vereins an. Knapp die Hälfte der Angehörigen der Fußballabteilung sind Jugendliche, die in acht Mannschaften spielen. Einen schönen Erfolg haben jüngst die Fußballfrauen des BSC errungen, deren Team in der B-Liga sämtliche Spiele gewann und Meister wurde. Die Fußballer repräsentieren den Verein in vielfältiger Art und Weise, etwa beim Kerbe-Umzug, dem Altstadtfest oder bei der Ausrichtung des BTW-Cups.
Eine Erfolgsgeschichte schreiben die BSC-Aktiven in der Sportart Bosseln, einem dem Eisstockschießen verwandten Sport, der aber nicht auf Eis, sondern auf Hallenboden gespielt wird. Seit 2013 wird in Kelsterbach gebosselt und bereits zweimal, in den Jahren 2016 und 2018, hat der BSC die Deutschen Meisterschaften in Kelsterbach ausgerichtet. Im vergangenen Jahr erkämpfte sich das Bosselteam des BSC einen hervorragenden siebten Platz im Messen mit der bundesweiten Konkurrenz. Im Herbst wird es wieder ein Bosselturnier in der Kelsterbacher Mehrzweckhalle Nord geben, zu dem alle, die Lust haben teilzunehmen, eingeladen sind.
Der BSC hat im Laufe seiner Vereinsgeschichte seinen Mitgliedern immer wieder neue Möglichkeiten der sportlichen Betätigung eröffnet, wenn der Wunsch danach laut wurde. So wurde beim BSC zeitweise Aerobic betrieben, Tennis, Volleyball und Badminton gespielt. Derzeit ist mit Peter Wolf auch ein Kegelsportler mit dem Emblem des BSC auf der Brust im Behindertensport aktiv und auf Landesebene recht erfolgreich. Auch der langjährige Vereinsvorsitzende Rüdiger Pfennig hat es bei den Badminton-Weltmeisterschaften der Senioren zweimal bis ins Achtelfinale geschafft. Jüngster sportlicher Spross ist eine Gruppe Jugendlicher, die beim BSC seit kurzem Basketball spielt. Vorsitzender Pfennig hofft, dass sich das neue Angebot etablieren kann und einmal eine eigene Abteilung daraus erwächst.
Dem Gründungsvorsitzenden Adam Wagner sind in der Geschichte des Ball-Spiel-Clubs zwölf weitere Männer im Amt des Vorsitzenden gefolgt. Die bislang längste Amtszeit hat Karl-Wilhelm Laun absolviert, der 27 Jahre lang, von 1967 bis 1994, die Geschicke des Vereins leitete. In seine Ära fällt auch der Bau des clubeigenen Vereinsheimes in der Bergstraße im Jahr 1987, das vollständig in Eigenleistung der Mitglieder errichtet wurde und dem BSC für Versammlungen, Feiern und Feste dient. Dem Vorsitzenden Laun folgte Rüdiger Pfennig nach, der das Amt im Jahr 2010 niederlegte und es nach der sich anschließenden Vakanz, die bis 2021 dauerte, schließlich wieder übernommen hat.
Seinen Verein sieht Pfennig „nach wie vor gut und zeitgemäß aufgestellt“, vor der Zukunft ist ihm nicht bange. Rückhalt gibt ihm die Wertschätzung, die die Verantwortlichen der Stadt Kelsterbach den Vereinen entgegenbringen. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist sehr gut“, bekennt Pfennig, der auch die materielle Unterstützung durch die Kommune zu würdigen weiß. „Die Stadt ist unser größter Sponsor, weil sie uns die Sportstätten kostenfrei, ohne Miete zur Verfügung stellt und uns über die Vereinszuschussrichtlinien zusätzlich unterstützt“, sagt er. „Wir bedanken uns für diese Unterstützung, ohne die es sehr schwierig werden würde“, fügt der BSC-Vorsitzende an. (wö)