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„Bereits seit neun Jahren kommt die Firma Celanese zu uns, um uns im September mit wichtigen Arbeiten zu unterstützen, für die uns im Alltag die Zeit komplett fehlt. Das ist eine großartige Hilfe“, freut sich die Vorsitzende des Tierschutzvereins Kelsterbach, Judith Wagner. So auch am Donnerstag der vergangenen Woche.
Der Tierschutzverein besteht im harten Kern aus rund 30 ehrenamtlichen Mitarbeitern, hinzu kommen Fahrer, Leute in der Taubengruppe oder jene, die für Events Kuchen backen. Doch die Arbeit, die auf die freiwilligen Tierschützer zukommt, ist beträchtlich – und so bleibt neben der Tierhilfe meist gerade mal Zeit, um den Vorgarten des Vereinsheims in der Mörfelder Straße vom Müll zu befreien, der leider immer wieder dort landet. Nach einer zweijährigen Corona-Zwangspause kommt die Zusammenarbeit mit Celanese nun wieder wie gerufen. „Der September ist der Monat, wo wir mit dem Pflegen der Wildtiere ein bisschen Ruhe haben, bevor es im Oktober wieder mit den Igeln losgeht. In den vergangenen Jahren hat Celanese uns schon geholfen, unter anderem das Igelhaus zu streichen und in diesem Jahr haben wir die Pflanzen im Garten zurückgeschnitten, aufgeräumt und einen Baum gefällt, der schon morsch war, als wir vor Jahren hier auf das Gelände gekommen sind. In sechs Stunden Arbeit wird durch die Unterstützung geschafft, wofür wir allein sonst Wochen bräuchten“, erzählt Wagner.
Da passt es gut, dass die Firma Celanese im September ihren Monat des sozialen Engagements hat, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich für soziale Projekte einsetzen können, erklärt Sandra Puchinger, die betriebliche Leiterin für Umwelt und Sicherheit bei Celanese ist. „Jeder Angestellte hat im Jahr zwei Tage, an denen er freigestellt ist, um sich sozial zu engagieren. Es gibt viele Vereine und soziale Projekte, die unsere Firma unterstützt und die Belegschaft wird auch dazu aufgefordert, eigene Vorschläge für weitere Unterstützung einzubringen“, sagt Puchinger. Dabei arbeitet der Standort Höchst von Celanese mit Vereinen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zusammen, beschränkt sich jedoch nicht darauf. „Wir haben in der Vergangenheit auch das Aartal nach der Flutkatastrophe unterstützt und Hilfspakete in die Ukraine geschickt“, ergänzt Jessica Gleisberg, die bei Celanese im Human Ressources Talentmanagement und im Volunteering Komitee arbeitet. Celanese ist ein US-amerikanisches Unternehmen aus der Chemieindustrie. Es ist zudem europaweit vertreten, davon mit 1000 Angestellten allein in Frankfurt-Höchst. Seit 2016 können die Mitarbeitenden mit Hilfe der Celanese Foundation in ihrem Standortumfeld Gutes tun.
„Und wir kommen wirklich gerne hierher“, sagt Gleisberg. „Wir werden sehr herzlich empfangen und gut bewirtet mit einem Frühstück, einem Mittagessen und Kuchen. Es gibt auch immer eine kurze Einführung, was der Tierschutzverein Kelsterbach leistet und welche Aufgaben er hat. So kommt man dann jedes Jahr wieder und sieht, wie sich alles entwickelt hat.“ „Auch die Vorabstimmung läuft super“, ergänzt Puchinger. „Es gibt vorab ein Telefonat, bei dem wir besprechen, welche Aufgaben anstehen und wenn wir kommen, stehen alle Arbeitsgeräte bereit und wir können sofort loslegen. „Das ist uns auch wichtig“, sagt Wagner, „wir wollen ja nicht, dass die Leute kommen, um uns zu helfen und dann nicht wissen, was sie machen sollen.“
Auch Bürgermeister Manfred Ockel kam vorbei, um sich ein Bild vom sozialen Engagement der Firma Celanese zu machen. Er hat Verständnis dafür, dass der Tierschutzverein Hilfe für die Gartenpflege in Anspruch nimmt: „Es gibt hier das ganze Jahr so viel zu tun, um sich um Wildtiere und zu vermittelnde Tiere zu kümmern. Hier gibt es ja alles – von Katzen, Meerschweinchen, Tauben und Igeln bis zu Papageien wahrscheinlich“. „Ja, das ist wahr“, bestätigt Wagner. „Wir wurden gerade erst gebeten, zwei Graupapageien aufzunehmen und mussten dafür eine neue Voliere anschaffen. Weil wir auch eine Wildtierstation sind, ich mich mit Exoten auskenne und wir bei der Unteren Naturschutzbehörde gelistet sind, werden wir auch von überregionalen Tierheimen kontaktiert. Zuletzt aus Bad Kreuznach, ob wir 80 Schlangen aufnehmen könnten. 80! Da weiß man manchmal gar nicht mehr, was man sagen soll“.
Doch an diesem Tag gab es keinen Grund für Sprachlosigkeit, höchstens aus Freude. Die Mitarbeitenden von Celanese brachten sowohl den vorderen als auch hinteren Gartenbereich auf Vordermann, machten klar Schiff beim Taubenschlag und zusammen mit den Mitarbeitern des Tierschutzvereins konnte auch der morsche Baum entfernt werden. Als Ersatz für diesen hatte Bürgermeister Ockel gleich eine Idee parat. „Wollt Ihr dafür einen neuen, kleinkronigen Baum haben? Den können wir Euch pflanzen.“ Neben diesem klimaunterstützenden Freundschaftsdienst stellt die Stadt auch jedes Jahr mit Hilfe des Kelsterbacher Kommunalbetriebs (KKB) einen Anhänger bereit, um die Gartenabfälle sofort abzutransportieren. Dies spart Geld, Zeit und viele Fahrten, die der Tierschutzverein sonst mit dem Vereins-PKW hätte leisten müssen. (ana)