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Am Donnerstag, 1. Juni, hieß es wieder „Leinen los!“ in Kelsterbach. Zum nunmehr 49. Mal fand die von der Stadt organisierte Seniorenschifffahrt statt, die in diesem Jahr nach Wiesbaden-Schierstein führte. 255 Seniorinnen und Senioren fuhren mit der „Nautilus“, dem größten Schiff der Primus-Linie, von der Anlegestelle am Kelsterbacher Mainufer, unterhalb der Gaststätte Grüner Baum, flussabwärts in Richtung des Rheins. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen war das weiträumige Freideck bei vielen Gästen gerade zu Beginn des Ausflugs ein beliebter Aufenthaltsort, aber auch unter Deck erreichte die Stimmung schon beim Ablegen einen guten Wert auf der nach oben offenen Fröhlichkeitsskala.
Für musikalische Untermalung sorgten der Musiker Ralf Olbrich und sein Akustik-Trio, die abwechselnd auf allen Decks eine bunte Mischung aus Schlagern, Popsongs und Oldies zum Besten gaben. Bei guter Musik, kühlen Getränken und schönem Wetter wurden fröhliche Gespräche und der Blick auf vorbeiziehende Sehenswürdigkeiten wie die Raunheimer Mönchhofkapelle, die St.-Peter-und-Paul-Kirche in Hochheim, den Mainzer Dom oder das Schloss Biebrich genossen. Stadtarchivar Christian Schönstein hatte zudem eine kleine Ausstellung mit Fotos vergangener Seniorenschifffahrten zusammengestellt. Die auf zwei Stellwände verteilten Bilder luden dazu ein, sich die Zeit mit Erinnerungen an vergangene Ausflüge, die nicht nur per Schiff, sondern in den späten 1980ern auch mit Sonderzügen unternommen wurden, zu vertreiben.
Lediglich an der Schleuse Eddersheim geriet die Fahrt ein wenig ins Stocken. Hier musste das Schiff länger als geplant auf die Durchfahrt warten. Bürgermeister Manfred Ockel nutzte die Fahrtunterbrechung an der Schleuse, um die Gäste offiziell zu begrüßen und ihnen das Ausflugsziel ein wenig vorzustellen. Er dankte in seiner Ansprache Olaf Kaspar-López, der federführend für die Organisation der Seniorenschifffahrt verantwortlich war, und dessen Kolleginnen aus dem Team Kultur, Sport, Vereinsarbeit, Museum & Sport- und Wellnessbad, sowie Sven Kleinschmidt und Mathias Wolf von der DLRG und dem Team der Veritas Ambulanz, die zur Unterstützung mit an Bord gekommen waren. Mit Volker Brambilla, der sich in Kelsterbach um die Koordination für Altenhilfe kümmert, ging Ockel nach dem Mittagessen dann durch die Reihen, um die Seniorinnen und Senioren noch einmal persönlich willkommen zu heißen und um mit ihnen in direkten Dialog über all die Themen, die sie im Alltag beschäftigen, zu treten.
Zwei Stunden Kurzurlaub an der „Schiersteiner Riviera“
Durch die längere Fahrtpause vor der Schleuse Eddersheim musste der Aufenthalt in Schierstein leider um einige Minuten verkürzt werden. Während sich der Bürgermeister mit dem Fahrrad bereits wieder auf den Heimweg machte, blieb den Ausflüglern aus Kelsterbach aber noch genügend Zeit, die „Schiersteiner Riviera“, wie das Hafenbecken des rund fünf Kilometer südwestlich der Innenstadt Wiesbadens am Rhein gelegenen Ortsbezirks liebevoll genannt wird, zu erkunden. Neben einem Besuch in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants konnte gemütlich entlang der Promenade geschlendert werden, wo es pittoresque Häuser, die Nachbildung einer 1888 gefundenen römischen Jupitersäule aus dem Jahr 221, nistende Störche oder eine Kunstmole, auf der Schülerprojekte zum Thema Umwelt ausgestellt waren, zu entdecken gab. Wer sich an einen etwas weiteren Spaziergang wagte, konnte von der 1967 erbauten Dyckerhoff-Brücke die Aussicht auf das Hafenbecken genießen. Dieser Schiersteiner Fußgängersteg war bei seiner Eröffnung vermutlich die weltweit am weitesten gespannte Leichtbetonbrücke und obwohl ihr dieser Rekord bereits 1972 wieder streitig gemacht wurde, ist sie auch heute noch ein imposantes Bauwerk, von dem aus einige der Gäste aus Kelsterbach schöne Erinnerungsfotos schossen.
Wie liegst Du schön, mein Kelsterbach
Um 14:45 Uhr nahm die „Nautilus“ dann wieder Kurs in Richtung Kelsterbach. Während einige Hartgesottene der sommerlichen Hitze auf dem Oberdeck trotzten, tanzten andere im unteren Deck des Schiffes ausgelassen zu von den Musikern vorgetragenen Songs von Hubert Kah, Ed Sheeran oder Udo Jürgens. Am nächsten Schleusenhalt gab es dann den letzten größeren Programmpunkt: Das Team vom Kulturamt hatte mit Unterstützung von Auszubildenden der Stadt Kelsterbach auf der Hinfahrt Tombola-Lose verkauft. Auf der Heimreise nun wurden aus den 154 Teilnahmekarten 15 Gutscheine für das Sport- und Wellnessbad ausgelost, die dann an die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner ausgehändigt wurden. Der Erlös der Tombola in Höhe von knapp über 300 Euro wurde anschließend noch direkt auf dem Schiff von Stadträtin Katja Ehrlich an die Ehrenstadträtin Ursula Will für die Lebensmittelausgabe Kelsterbach der Tafel Hessen e.V. überreicht.
Nach etwa sieben Stunden ging auch dieser schöne Ausflug zu Ende. Während beim Auftauchen der Herz-Jesu Kirche die Lieder „Wie liegst Du schön, mein Kelsterbach“, gesungen von Alfred Kunst, sowie „In Kelsterbach beim Äppelwoi“, interpretiert von den Kelsterbacher Mainspatzen, aus den Lautsprechern erklang, ging die Stimmungskurve ein letztes Mal an diesem Tag steil nach oben. Es wurde laut mitgesungen, geschunkelt und applaudiert, so dass die Verabschiedung genauso fröhlich verlief, wie die Abfahrt am Morgen. Bei so viel guter Laune dürfte bei Vielen die Vorfreude auf die nächste Seniorenschifffahrt schon jetzt groß sein. Zumal Ockel bereits ankündigte: „Für die Jubiläumsfahrt im kommenden Jahr lassen wir uns ein paar schöne Überraschungen einfallen.“ (sb)