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Es wird keinen Kahlschlag geben, aber einige Schilder im Öffentlichen Verkehrsraum werden in Bälde verschwinden. Sie sind nicht notwendig und sinnhaft, das stellte eine fünftägige Verkehrsschau des Ordnungsamtes und der Verkehrswacht Groß-Gerau fest.
Mancher Schilderwald auf Deutschlands Straßen ähnelt eher einem „Schildawald“, und es ist im Straßenverkehr nicht immer deutlich für die Verkehrsteilnehmer, eine eindeutige Aussage zum Verhalten zu erhalten. Auch doppelte Beschilderungen könnten weg, sagt Manfred Ockel, er ist in seiner Funktion als Bürgermeister Leiter der unabhängigen Ordnungsbehörde.
„Wir haben in Deutschland 648 Verkehrszeichen und 1.800 Kombinationsmöglichkeiten“, erklärte Bernhard König von der Verkehrswacht zum Auftakt der Abbauaktion. König hatte die Stadt Kelsterbach an fünf Tagen ehrenamtlich unterstützt, dafür sprachen Ockel und Hiss ihren Dank aus. Da seien einige Zeichen nicht notwendig und sollen demontiert werden. Grundlage der Aktion ist die Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO), die sogenannte „Schilderwaldnovelle“ von 2013. Nicht immer werden ganze Schilderstangen verschwinden, doch wo das möglich sei, werde das passieren. Eine Kosteneinsparung, die nicht genau beziffert werden könne, sei zu erwarten.
In zwei zeitlichen und räumlichen Abschnitten sollen die Schilder abgebaut werden, sagten Oliver Hiss und Sybille Kreitz vom Ordnungsamt. Nördlich der Bahn, Abschnitt 1, soll noch heuer begonnen werden. Umsetzen wird das Vorhaben die Bauverwaltung der Stadt. Der andere Abschnitt südlich der Bahn soll Mitte 2019 begonnen werden. Sicher sind sich die Beteiligten, dass ein Weniger an Schildern im Straßenverkehr auch eine bessere Aufmerksamkeit für die verbliebenen Schilder folgert. „Es ist wesentlich, dass ein Verkehrszeichen bei rascher Fahrt von einem durchschnittlichen Fahrer wahrgenommen werden kann“, so Hiss. Wenn aber zu viele Schilder im Verkehrsraum herumstünden, trage das nicht zur Sicherheit bei, sondern stifte eher Unsicherheit. „Trotz des Schilderabbaus ergibt sich jedoch in den meisten Fällen keine Änderung der rechtlichen Regelung, und wo vorher Parken nicht erlaubt gewesen war, sei es danach eben auch nicht möglich“, bemerkt Hiss.
An Kreiseln - sie tragen zum besseren Verkehrsfluss bei – stünden zu viele Verkehrszeichen. Rund 20 Schilder könnten da stadtweit wegfallen. Auch der Hinweis auf Tempo-30-Zonen werde heute anders gesehen. Zum einen habe der Autofahrer eine Eigenverantwortung, zum anderen müsse man innerorts stets mit Geschwindigkeitsbegrenzungen rechnen. Wenn möglich, können im Idealfall gar keine Schilder stehen. Das setze aber neben der Kenntnis der Verkehrsbestimmungen auch ein entsprechendes Verhalten den anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber voraus. Es müsse doch möglich sein, sich im Straßenverkehr zu achten und Rücksicht aufeinander zu nehmen, so Bernhard König von der Gerauer Verkehrswacht. Letzteres ist ein hehres Ziel, ist doch das Auto für einige Zeitgenossen die letzte Möglichkeit, den ungezügelten Egoismus auszuleben. (hb)