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Am vergangenen Freitag wurde in der Stadt- und Schulbibliothek eine neue Ausstellung mit dem Titel „Wortcollagen“ eröffnet. Bis zum 16. Februar sind insgesamt 37 Arbeiten von Natalie Ende und Marlene Schulz zu sehen, bei denen das Zusammensetzen ausgeschnittener Wörter zu einem neuen, individuellen Sinnzusammenhang führt. Nach kurzen Begrüßungsworten von Bibliotheksleiterin Meike Betzold, ihrer Stellvertreterin Ramona Wiechmann und Bürgermeister Manfred Ockel gaben die Künstlerinnen den anwesenden Gästen einen kleinen Einblick in ihr Schaffen, bei dem sie seit 2020 Wortcollagen erstellen.
Inspiriert wurden die Frauen, die sich bei einem Schreibworkshop kennengelernt hatten, von einem Besuch einer Ausstellung in Frankfurt, in der Wortbilder der Nobelpreisträgerin Herta Müller zu sehen waren. Müller hat einst über diese Kunstform gesagt, dass es sie beeindrucke, dass „einzelne Wörter eine ganze Geschichte erzählen können.“ Auch Ende und Schulz sind fasziniert davon, was Worte bewegen und verändern können. Das erleben sie regelmäßig, wenn sie sich zum Erstellen neuer Collagen treffen. Diese Zusammenkünfte beginnen in der Regel mit einem ausgedehnten Waldspaziergang in Lorsbach, einem Ortsteil von Hofheim am Taunus, der Wahlheimat von Marlene Schulz. Wenn der Kopf frei ist, setzen sie sich dann hin – Ende auf den Boden und Schulz an einen großen Tisch – und beginnen mit dem Ausschneiden und Zusammensetzen der Collagen. Dabei sind bereits die Auswahl der Wörter und das Ausschneiden wichtige Bestandteile des kreativen Prozesses.
„Wir suchen die Wörter und die Wörter finden uns“, so die Künstlerinnen. „Manchmal suchen wir ein bestimmtes Wort und dann stolpern wir über ein anderes.“ Da könne es durchaus vorkommen, dass eine Idee, die sie im Kopf haben, durch ein einzelnes Wort in eine ganz andere Richtung gelenkt werde oder eine größere Tiefe erhalte, als es zunächst geplant war. Es komme aber auch vor, dass in dem Prozess des Zusammensetzens ganz neue Wortkreationen wie „Wundermut“ entstehen.
Auch wenn sie jede für sich mit den Collagen beginnen, sei der letzte Schliff, der durch einen gegenseitigen Austausch stattfindet, für beide sehr wichtig. Erst die Anregungen der jeweils anderen und das damit einhergehende Ergänzen oder Austauschen sorge für ein stimmiges Ergebnis. An die Gäste am Eröffnungsabend der Werkschau und alle, die sich die Collagen in den kommenden Wochen ansehen werden gerichtet, sagten Ende und Schulz: „Wir freuen uns, wenn sie durch die Wörter berührt werden und ganz eigene Assoziationen mit den einzelnen Collagen entwickeln.“
Ockel bezeichnete die Ausstellung als ein schönes Beispiel für das vielseitige Programmangebot in der Stadt- und Schulbibliothek. Er dankte Betzold und ihrem Team dafür, dass sie immer wieder Veranstaltungen böten, bei denen für jedes Alter und jeden Geschmack etwas dabei sei. Ein Überblick über die Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene findet sich auf der Homepage der Bibliothek unter stadtbibliothek-kelsterbach.de (sb)