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Minister Peter Beuth (l.) mit Alfred und Gerda Wiegand.
Einer von aktuell neun im Kreis Groß-Gerau: Alfred Wiegand erhielt die überaus seltene Freiherr-vom-Stein-Plakette für ehrenamtliches Wirken aus der Hand des Hessischen Innenministers Peter Beuth (CDU).
Als Hintergrundmusik lief im Fritz-Treutel-Haus leise Cole Porters Ballade „Night and Day“ aus dem Jahre 1932. Und genau dieses „Nacht und Tag“ verdeutlicht sehr gut, was es heißt, Jahrzehnte des aktiven Lebens dem ehrenamtlichen Wirken für die Gemeinde und die Gesellschaft zu widmen, nämlich im Einsatz in vielen Fällen und über einen langen Zeitraum Nacht und Tag eben. 191 Jahre Ehrenamt in verschiedenen Sparten, 50 Jahre davon als Stadtverordneter und Stadtrat für die Christlichen Demokraten; die Stadt Kelsterbach würdigte diesen außergewöhnlichen Einsatz.
Stationen des Ehrenamtes
Bürgermeister Manfred Ockel griff in seiner Laudatio die Stationen in Alfred Wiegands Leben auf, der heute 76-jährige war Gründungsmitglied der Jungen Union und der CDU im Jahr 1961/62. Weitere Marken der Bilanz: 56 Jahre Vorstandsmitglied der CDU, 34 Jahre Stadtrat, 16 Jahre Stadtverordneter, 12 Jahre Betriebsratsmitglied bei der Enka, Schöffe am Landgericht Darmstadt, Mitglied im Katholikenrat, Mitglied in der Verbandskammer des Umlandverbandes. „Das ist eine herausragende Leistung, sie verdient vor allem auch wegen der Oppositionsarbeit in Kelsterbach Respekt und Anerkennung“, so Ockel. Das habe Wiegand unter Mitwirkung der Familie, vor allem seiner Frau Gerda, neben dem beruflichen Engagement vollbracht. „Von diesem Einsatz kommunaler Vollblutpolitiker lebt unsere Gesellschaft, sie dienen als Vorbilder in ihrer Haltung“, betonte der Bürgermeister.
Beruflich hatte es der gelernte Schlosser in die Führungsetage der Enka gebracht. Seiner Glanzstoff setzte er mit dem famosen Buch „Glanzstoff glänzt nicht mehr“ zusammen mit dem Journalisten Walter Keber ein literarisches Denkmal. Auch nach der Enka-Schließung 2000 begleitete Wiegand die Abwicklung vom Abriss bis hin zur Nachnutzung mit Herzblut.
Beuth: „Ein Ehrenamtler in der klassischen Form“
„Ehrenamt auf der kommunalen Ebene ist die unmittelbarste Form der Politik, man erntet sogleich von Freunden und Nachbarn Kritik, aber auch Lob“, sagte Innenminister Peter Beuth. Der Staat müsse die würdigen, die den Zusammenhalt ermöglichen. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Uwe Albert bezeichnete Wiegand als leidenschaftlichen Politiker und Menschen, der seine Politik nicht nur als Programmatik vor sich hertrage, sondern sie in die Praxis umsetzen wolle, auch wenn das nicht immer leicht sei. Die Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne nannte Wiegand gar „eine feste Institution in Kelsterbach mit einer beeindruckenden Lebensleistung“. Für die Loyalität gegenüber den Vereinen der Stadt dankte der Vereinsringsvorsitzende Thorsten Schreiner.
Unter den Gästen der Feier weilten unter anderem der hessische Staatssekretär für Digitale Strategie und Entwicklung Patrick Burghardt (CDU), Altbürgermeister Erhard Engisch (SPD), Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe (SPD), Pfarrer Franz-Josef Berbner und Ehrenstadtrat Ernst Freese (SPD), den ein ähnlich langes Engagement auszeichnet.
Säulen Familie und Glaube
Alfred Wiegand dankte seiner Frau Gerda, Sohn Steffen und der Familie für die Unterstützung, ohne die ein solcher Einsatz nicht möglich sei. Der christliche Glaube habe ihm immer bei seiner Arbeit Halt gegeben. Sicherlich habe man in der Politik oft so manchen Strauß ausgefochten, aber vieles auf kommunaler Ebene verlaufe menschlich und meist einvernehmlich. Als Wunsch für die Zukunft sagte der Träger der Stein-Plakette: „Ich wünsche mir mehr Toleranz in der Gesellschaft gegenüber Andersdenkenden und Fremden, insgesamt mehr Menschlichkeit“. (hb)