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Alljährlich legen die Polizeibehörden ihre statistischen Jahresberichte vor. Neben dem Polizeipräsidium Hessen Süd auch die Polizeidirektion Groß-Gerau und heruntergebrochen auf die Stadt auch die Polizeistation Kelsterbach. Fazit: das Jahr 2019 war ein eher „unspektakuläres Jahr ohne Ausreißer“, sagt der Leiter der Polizeistation Hauptkommissar Dirk Schenk.
In Jahr 2019 kam es im Stadtgebiet Kelsterbach zu insgesamt 772 Vorfällen, 42 mehr als im Jahr zuvor. Diese Veränderung sei nicht gravierend, so Schenk, stehe dieser Zahl doch weiterhin eine überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote von 67,7 Prozent gegenüber. Eine Steigerung von 3,2 Prozenten gegenüber 2018. Heißt, jedes zweite Delikt wird geklärt. Hier sei man sogar besser als 2018, und mit Stolz verweist Schenk auf sein Team, das sehr gute Arbeit leiste und mit Präsenz und Vertrauen zu den Menschen eine lebenswerte Situation in Kelsterbach sicherstelle. 24 Menschen arbeiten in der Polizeistation Kelsterbach in der Mörfelder Straße. Man setze darauf, wenn möglich ein Team auf der Straße im Streifendienst zu haben. Dieser milde Kontrolldruck wirke sich beispielsweise positiv-hemmend auf die Delikte mit Rauschmitteln aus, wobei man mit jedem entdeckten Delikt natürlich auf der Statistikseite auch die Fallzahlen in die Höhe schraube.
„Die Bereitschaft, häusliche Gewalt zu melden, ist gestiegen“, sagt Schenk. Die Corona-Zeit habe nach Auskunft des Hauptkommissars zu keiner relevanten Veränderung geführt. Immer wieder komme es zur „Erschleichung von Leistungen“, so beim Schwarzfahren in Bus und Bahn. Werde das dann in Kelsterbach festgehalten, lande der Fall in der eigenen Statistik. Zahlreiche Sachbeschädigungen an Fahrzeugen seien 2019 registriert worden, zumeist kleinere Blechschäden. Auch den Betrügereien im Internet seien die Beamten auf der Spur. Die Gewaltkriminalität in Kelsterbach sei nicht erheblich, bei leichten Körperverletzungen habe es 2019 eine geringe Zunahme gegeben. Die Videoüberwachung des Bahnhofbereichs bringe immer wieder Aufklärung bei Fahrraddiebstählen. Das Vertrauen der Menschen in Kelsterbach zu den Polizeibeamten sei gegeben, „ich vernehme keine Stimmung gegen die Beamten“, freut sich Schenk.
Die Fallstatistik im Einzelnen
Kelsterbach verzeichnete 2019 drei Tötungsdelikte, darunter ein Schusswaffengebrauch und eine Messerattacke. Hinzu kamen sechs Sexualdelikte und 79 Vorfälle von leichter Gewalt (Rohheit). Drei Mal war „Raub“ zu verzeichnen, schwere Gewalt wurde 14 Mal registriert. Von den 188 Diebstählen zählten 82 zu den Diebstählen unter erschwerten Umständen, 20 Ladendiebstähle wurden gemeldet, 43 Fahrräder entwendet. Unter den 259 Vermögensdelikten waren in 2019 222 Betrügereien. 83 Sachbeschädigungen kamen vor, zwei Umweltstraftaten wurden gemeldet. Verstöße gegen das Ausländergesetz wurden 17 Mal gezählt, die Anzahl der Rauschgiftvorfälle beziffert die Polizei auf 87. Unter dem Sammelbegriff „Straßenkriminalität“ rangieren 134, unter „Gewaltkriminalität“ 20 Vorfälle.
Häufigkeitszahlen als Vergleichsmittel
Damit Kriminalität messbar und vor allem vergleichbar wird, schauen die Polizisten auf sogenannte „Häufigkeitszahlen“. Die für Hessen insgesamt liegt bei 5.823 Vorfälle je 100.000 Einwohner. Der Landkreis Groß-Gerau schneidet mit 3.926 gut ab, noch friedvoller geht es an der Bergstraße zu, dort liegt die Kennziffer bei 2.664. In Darmstadt macht sich bei 6.561 Fällen der Stadtcharakter deutlich bemerkbar. Im Kreis Groß-Gerau ist, was die Kriminalstatistik betrifft, ein Nord-Süd-Gefälle merklich. Rüsselsheim, Raunheim, Groß-Gerau und auch – wenn auch dezenter Kelsterbach – liegen was die Delikthäufigkeit betrifft deutlich über dem eher ländlich geprägten Südkreis. Wie aus der Statistik zu lesen ist, sind 82 Prozent der Tatverdächtigen männlich. Zwischen deutscher und nichtdeutscher Nationalität besteht nahezu Gleichheit. 86 Prozent aller Verdächtigten sind erwachsen, sieben Prozent Heranwachsende, fünf Prozent Jugendliche. Jugendkriminalität mit Verdächtigen unter 21 Jahren ist wegen der guten umfassenden Vorbeugemaßnahmen quasi auf bleibendem Level. Von den sieben Einbrüchen tagsüber wurden mehr als 40 Prozent aufgeklärt. (hb)