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Zur jährlichen Ausbildungsmesse waren vergangene Woche wieder rund zwanzig Betriebe, Organisationen und Behörden in die Integrierte Gesamtschule (IGS) Kelsterbach gekommen, um die Schülerinnen und Schüler sowie alle Interessierten über ihre Tätigkeit und insbesondere die Möglichkeiten einer Berufsausbildung zu informieren. Aufgefordert, sich kundig zu machen, waren die Jahrgänge acht bis zehn der IGS sowie die Schülerinnen und Schüler der Karl-Krolopper-Schule Kelsterbach und der Anne-Frank-Schule Raunheim. Es herrschte ein reges Treiben im Schulgebäude, teils waren die Stände dicht umlagert und die Auskunft gebenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, um alle Fragen zu beantworten und Infomaterial auszugeben.
Vertreten war unter anderem die Mainova AG, die schwerpunktmäßig über technische Berufe, etwa Mechatroniker, Vermessungstechniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Industriekaufmann und Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik informierte. Was man im jeweiligen Beruf so mache, wie hoch der Verdienst während der Ausbildung sei, wie lange diese dauere und welche Fortbildungsmöglichkeiten es gebe, seien Fragen, die die Schülerinnen und Schüler häufig stellten, gab Jonas Wiedemann, Referent für Nachwuchsentwicklung bei dem Energieversorgungsunternehmen, zur Auskunft. Auch Schulpraktika würden recht häufig nachgefragt. Selbst wenn die Informationsgespräche nicht zu etwas Konkretem in Form eines Praktikums oder einer Ausbildung führten, so sei es doch wichtig, als Unternehmen im Gedächtnis der jungen Leute zu bleiben, erklärte Wiedemann den Nutzen der Veranstaltung für sein Unternehmen.
Die Berufe, über die das Unternehmen Procter&Gamble informierte, waren ebenfalls technischer Natur, etwa Elektroniker für Automatisierungstechnik, Mechatroniker, Chemielaborant, Chemikant und Fachinformatiker für Systemintegration. Procter&Gamble ist Inhaber zahlreicher bekannter Marken, unter anderem von Hygiene- und Pflegeartikeln sowie von Waschmitteln. Die Schülerinnen und Schüler kennten häufig die von dem Unternehmen hergestellten Produkte – eine der Produktionsstätten befindet sich in Groß-Gerau –, doch der Name der Firma sei ihnen oftmals nicht bekannt, sagte Anthony Kronhardt, der selbst Auszubildender beim Konsumgüter-Konzern ist und am Stand aus erster Hand Auskunft gab. Die Ausbildungsmesse sei eine gute Gelegenheit, um die Firma näher kennenzulernen, meinte er. Am häufigsten interessierten sich die Schülerinnen und Schüler für den Beruf des Mechatronikers. Voraussetzung, bei Procter&Gamble eine entsprechende Ausbildung anfangen zu können, sei ein qualifizierter Realschulabschluss und gute Noten in Mathe, Deutsch, Englisch und Physik, berichtete der Azubi.
Informieren konnten sich die Schülerinnen und Schüler aber nicht nur an den Ständen der Aussteller, denn in den Klassenräumen präsentierten sich einige der Unternehmen noch einmal eingehender und ließen vor allem ihre Azubis ausführlich über den gewählten Ausbildungsberuf berichten und die Fragen der Schülerinnen und Schüler beantworten. So auch beim Bauunternehmen Peter Gross Bau, das seinen Stammsitz im saarländischen St. Ingbert hat, aber auch in Kelsterbach eine von 13 weiteren Niederlassungen unterhält. Dort ist auch Marvin Suppes beschäftigt, der im dritten Lehrjahr seine Ausbildung zum Straßenbauer absolviert. Gemeinsam mit Dorothee Jost aus der Personalabteilung stellte er sich den Fragen der Besucherinnen und Besucher.
Zunächst präsentierte sich die Baufirma mit einem Imagefilm, dann berichtete Suppes vom Alltag der Ausbildung. In einer Lehrbaustelle würden die Azubis beispielsweise in der sachgerechten Ausführung von Pflaster- oder Betonarbeiten unterwiesen, lernten, wie man mauere, Fliesen lege oder eine Verschalung ausführe. Neben der praktischen Erprobung würden die nötigen theoretischen Fachkenntnisse in der Berufsschule vermittelt. Um auf dem Bau zu arbeiten, müsse man sportlich fit sein und auch gut in Mathematik, berichtete Suppes. „Ihr seid draußen, auch im Winter oder wenn es regnet“, beschrieb er die nicht immer nur angenehmen Rahmenbedingungen seiner Arbeit. Guter Teamgeist lasse schlechtes Wetter aber schnell nebensächlich werden.
Dass die Tätigkeit eines Bauarbeiters beziehungsweise einer Bauarbeiterin körperlich belastend ist und auch ein gewisses Verletzungsrisiko besteht, bejahten Jost und Suppes auf Nachfrage der Schülerinnen und Schüler, verwiesen aber auf die präventiven Maßnahmen des Arbeitgebers zum Gesundheitsschutz, etwa durch Schutzkleidung, Schulungen zur Arbeitssicherheit oder Gesundheitskurse.
Noten seien als Voraussetzung für eine Ausbildung im Hoch- oder Tiefbau eher zweitrangig, gab Jost zur Auskunft. Wichtiger sei es, sich in einem Praktikum bei der Baufirma gut geschlagen zu haben, ein Macher zu sein und Dinge umsetzen zu wollen. Azubis verdienten bei Peter Gross Bau recht ordentlich, berichtete die Personalerin, im dritten Lehrjahr bereits rund 1.500 Euro monatlich. Einige der Zuhörerinnen und Zuhörer bekundeten am Ende der Präsentation Interesse an weiteren Informationen zur Ausbildung auf dem Bau, die sie auch direkt ausgehändigt bekamen.
Die Ausbildungsmesse der IGS bot den Schülerinnen und Schülern gute Gelegenheit, sich gemäß den eigenen Interessen über viele verschiedene Berufe kundig zu machen und aus erster Hand wertvolle Informationen zu Praktikum und Ausbildung zu erhalten. Die Zusammenstellung der vielen verschiedenen Aussteller spiegelt die breite Palette an präsentierten Ausbildungsberufen wider: Aldi Süd, Agentur für Arbeit, Barmer Krankenkasse, Bundespolizei, Caritas, Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, Kreis Groß-Gerau, Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Industrie- und Handelskammer Darmstadt, Stadt Kelsterbach, Lidl, Lufthansa Technik, Mainova, Merck, Provadis, Peter Gross Bau, Strabag, Veritas Ambulanz, Volunta. (wö)