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Die städtische Wirtschaftsförderung hat dem Haupt- und Finanzausschuss in dessen jüngster Sitzung den Jahresbericht 2021 vorgelegt. Darin zeichnet sie anhand etlicher Parameter ein positives Bild der wirtschaftlichen Entwicklung Kelsterbachs.
So belegte die Untermainstadt im vergangenen Jahr in der Unterzentrenrangliste Südhessen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt den zweiten Platz, nur knapp geschlagen von Raunheim. Beurteilt wurde nach den Bereichen kommunale Standortfaktoren, Unternehmen, Beschäftigung und Arbeitsmarkt, Einzelhandel und Tourismus sowie Demografie und Fachkräftepotenzial. Kelsterbach punktet unter anderem mit der Breitbandversorgung, der Verkehrsanbindung, einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung, Steuereinnahmekraft und einer vergleichsweise jungen Bevölkerung. Die Einstufung als Unterzentrum nimmt die Landesregierung vor. Dabei spielen beispielsweise die Einwohnerzahl, das Einzugsgebiet und die infrastrukturelle Ausstattung eine wichtige Rolle. Im Bezirk der IHK Darmstadt sind laut Landesentwicklungsplan des Landes Hessen 27 Städte als Unterzentren klassifiziert.
Die Anfragen bei der Kelsterbacher Wirtschaftsförderung nach Standorten im Stadtgebiet blieb mit 188 Anfragen (178 Anfragen im Jahr 2020) stabil. Trotz der pandemiebedingt angespannten Situation gab es 2021 laut Datenbank der Wirtschaftsförderung Kelsterbach 219 neue Gewerbeanmeldungen, demgegenüber standen lediglich 80 Abmeldungen. Insgesamt waren 1.449 Betriebe des Gewerbes (1.384) und von Freiberuflern (65) in Kelsterbach gemeldet. Dies sind 127 Betriebe mehr als im Vorjahr 2020. Häufigste Branchen waren Dienstleister (694 Betriebe), Logistik (256), Handel (196), Handwerk (115) und Gastronomie (69). Besonders die Sparte der Dienstleistungsbetriebe erlebte einen regen Zulauf, hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 153 Betriebe mehr verzeichnet.
Die Wirtschaftsförderung beobachtete einen pandemiebedingten Rückgang der direkt am Menschen durchgeführten Services, zum Beispiel aus dem Bereich Wellness, und dafür einen Anstieg von Formen der Selbständigkeit bei den Dienstleistungen oder im Handel, die mit wenig oder gar keinem Kontakt zu Menschen erbracht werden können. Außerdem haben viele Bürgerinnen und Bürger Zeiten der Kurzarbeit oder sonstige Formen der Freistellung offensichtlich dazu genutzt, Ideen zur Selbständigkeit zu konkretisieren und dann auch in die Tat umzusetzen.
Auch die gestiegene Ansiedlung von stadtuntypischen Betrieben – also solchen, die auf keine Laufkundschaft angewiesen sind – im städtischen Bereich ist wohl der Coronapandemie zuzuschreiben. Die Zahl solcher Betriebe stieg um 61 Prozent von 336 auf 541, während die Anzahl aller Unternehmen im städtischen Bereich lediglich um zwölf Prozent von 811 auf 910 kletterte.
Zu den bedeutenden Betrieben, die im vergangenen Jahr nach Kelsterbach gekommen sind, zählt die Kyndryl Deutschland GmbH. Das Unternehmen ist im September 2021 aus der Abspaltung eines großen Teils der bisherigen IBM entstanden. Der Fokus des Unternehmens liegt auf dem Betrieb, dem Ausbau und der Einrichtung der Infrastruktur sowie der Hardware von Kunden. Kyndryl Deutschland hat seinen Sitz in Kelsterbach und ist mit bundesweit 1.300 Mitarbeitern gestartet.
Das aus der Bürgerbeteiligung Digitale Stadt erarbeitete Smart-City-Konzept für Kelsterbach weist Mobilität und Gesundheit als zentrale Faktoren aus. Deshalb hatte die Wirtschaftsförderung eine Bewerbung für den Mainova Smart City Preis eingereicht und Erfolg gehabt. Die Stadt Kelsterbach erhielt gemeinsam mit Steinbach den ausgelobten Preis, der den Start eines LoRaWAN-Netzes (Long Range Wide Area Network) in der Untermainstadt ermöglicht. Bei einem LoRaWAN-Netz handelt es sich um Funktechnologien, die eine hohe Reichweite bei geringem Datendurchsatz ermöglichen. Es wird zur Datenkommunikation für Smart Citys sowie für die digitalisierte und vernetzte Wirtschaft benötigt. Ein Anliegen aus der Bürgerbeteiligung war die Veröffentlichung von Kartenmaterial zur Versorgung mit WLAN und Breitband im Stadtgebiet. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat die Daten nun freigegeben und diese sind aufbereitet als Karte im Internetauftritt der Stadt Kelsterbach zu finden. Des Weiteren wird dort auch die Versorgung mit Mobilfunk dargestellt. Die Karten werden alle drei Monate aktualisiert.
Glasfaser und mobile Netze bilden gemeinsam das Rückgrat einer guten Kommunikationsinfrastruktur. Die Wirtschaftsförderung setzt sich deshalb dafür ein, die Glasfaserversorgung in Kelsterbach zu verbessern und so früh wie möglich den Ausbau zum 5G-Standard für den Mobilfunk zu erreichen. Voraussichtlich wird in den nächsten Jahren die gesamte Stadt mit Glasfaserleitungen versorgt, mit der Firma Deutsche Giganetz wurde eine entsprechende Übereinkunft erzielt. Im Gewerbegebiet Taubengrund / Südpark wurden laut Auskunft der Deutschen Telekom rund 14 Kilometer Glasfaser verlegt, der dortige Ausbau ist abgeschlossen. Rund 170 Unternehmen haben nun Anschluss ans Gigabit-Hochgeschwindigkeitsnetz. Im Sommer 2021 haben auch die Kelsterbacher Schulen Glasfaseranschlüsse bekommen. Die Stadt hatte sich einem Förderantrag des Kreises Groß-Gerau angeschlossen, der bewilligt wurde. (wö)