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Ein Kommentar von Anika Fabijanic
Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen, der Herbst steht vor der Tür. Die Natur verändert sich. Die Sonne strahlt weniger heiß und die Morgende können nebelig sein. Zeit für mich durchzuatmen. Bäume und Sträucher leuchten in den schönsten Farben, bevor sie ihr Laub abwerfen und letzte Beeren warten darauf, abgeknabbert zu werden. Vögel und Eichhörnchen flitzen umher und suchen sich Nüsse zusammen, die sie für den Winter an ihren Geheimplätzen verstecken. Eine Zeit des Umbruchs, des sich Vorbereitens auf lange dunkle Wintermonate, die zu kalt sind, um lange draußen zu bleiben - und mittendrin höre ich das ohrenbetäubende Geräusch von Laubbläsern und sehe Menschen, die ihre Gärten noch schnell auf Vordermann bringen müssen.
Der Garten als Statussymbol
Aber muss das wirklich sein? Muss ein Garten aufgeräumt sein und wenn ja, für wen? Spoileralarm: Nicht für die Tiere, so viel kann vorab verraten werden. Wer Laub wegkehrt und vertrocknete Blumen und Äste abschneidet, der mag das Gefühl haben, er habe alles schön ordentlich gemacht. Aber im Sinne der Natur ist das nicht.
Laub bietet Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten für zahlreiche Insekten, Käfer und andere Krabbler. Wer es unter Hecken und in Blumenbeeten verteilt, der bekommt mit der Zeit den besten Humus. Wer es aufschichtet und darüber Äste von Bäumen und Hecken schichtet, die man ab September zurückschneiden darf, der errichtet einen Reisighaufen, der Igeln eine Überwinterungsmöglichkeit bieten kann. Auf den vertrockneten Stängeln sehe ich verschiedene überwinternde Schmetterlingsarten und Käfer, die vertrockneten Blüten zahlreicher Pflanzen locken heute seltene Gäste wie zum Beispiel den Stieglitz auch in meinen Garten. Und der Mensch? Der darf staunend zusehen, wie es in seinem Garten vor Leben nur so wimmelt.
Teile Deinen Garten - verdopple den Gewinn
Eine Voraussetzung für dieses Tierparadies gibt es indes: Der Garten muss für die Tiere zugänglich sein und Versteckmöglichkeiten bieten. Durch engstrebige Zäune passt kein Igel. Der benötigt mindestens zwölf Centimeter, damit der Popo durchpasst. Ein nach allen Seiten offener Garten, mit großer freier Rasenfläche wirkt auf Tiere ungefähr so einladend wie auf uns ein Saunabesuch im Hochsommer. Büsche, Blumeninseln und Nischen dagegen werden von den Tieren gerne angenommen, vor allem, wenn nicht alles akkurat kurz getrimmt ist. Ein Baum im Garten bietet im Sommer Schatten und bis in den Winter Versteckmöglichkeiten für Vögel. Zwei Bäume sind besser und drei erst... Sie verstehen, was ich meine.
Ein Preis ist jedoch zu zahlen. Wer sich für die unaufgeräumte oder besser naturnahe Variante seines Gartens entscheidet, der gehört nicht mehr zu den Vorzeigegartenbesitzern. Der wird auch mal ungefragt mit einem Kopfschütteln bedacht. Aber der Gewinn! Der Gewinn ist immens. Wenn ich am Wochenende beim späten Frühstück am Tisch sitze, blicke ich nach draußen und beobachte „meine“ Vögel. Völlig baff war ich letzten Winter, als ich einen Zaunkönig entdeckte, der zwischen dem übriggebliebenen Gras und vertrockneten Stauden herumhüpfte, um nach Leckerbissen zu suchen. Ich freue mich auch wie ein Schneekönig, wenn das Rotkehlchen zu Besuch kommt und sich sein Futter zwischen den frechen Spatzen ergattert. Oder als ich feststellte, dass ein Igel nachts den Garten besucht. Ich würde Ihnen ja gerne Fotos präsentieren, aber "meine" Vögel haben die unschöne Angewohnheit, Reißaus zu nehmen, sobald ich die Handykamera zücke. So bleibt mir nur, Ihnen mitzuteilen, dass es ein immenser Zugewinn ist, seinen Garten mit Tieren zu teilen, denn letztlich leben wir alle gemeinsam und miteinander.
Wer nicht sowieso schon etwas für Natur und Tiere in seinem Garten macht, der kann sich hier Anregungen holen und bekommt Lesefutter für die langen Abende:
https://www.gartenberatung.de/on232502
https://www.garten-wissen.com/einen-igel-im-garten-ansiedeln-den-garten-irgelfreundlich-gestalten/
(Text ana)