Während der Öffnungszeiten
06107-773-1
Mörfelder Str.33
65451 Kelsterbach
www.kelsterbach.de
buergerbuero@kelsterbach.de
Tel.: 06107-7731
Fax: 06107-1382
Ohne Termin:
Mo 8-12 Uhr, Di 8-12 Uhr + 14-16 Uhr
(Ticketvergabe endet 15 Min. vor Ende der Sprechzeit)
Mit Termin:
Mi 7-12 Uhr, Do 13-18 Uhr, Fr 8-13 Uhr
Jeden 1. Samstag im Monat 10-12 Uhr
Infopoint zusätzlich telefonisch erreichbar: Mo, Mi 14-16 Uhr
Stadtverordnetenversammlung
Haushalt im Plus, Investitionen in die Zukunft
Keine Erhöhung der Steuern und der Gebühren, dazu eine geplante Investition in Höhe von 12,6 Mio. Euro, ein positives Jahresergebnis von rund 4,4 Mio. Euro, das waren Kernaussagen, die Bürgermeister Manfred Ockel bei der Präsentation des Entwurfes für 2020 vorstellte. Der Haushalt wird von der Stadtverordnetenversammlung im Februar diskutiert und abgestimmt.
Die wichtigsten Eckdaten - Erträge
Die Grundsteuern für bebaute und unbebaute Grundstücke bleiben bei 460 Punkten und werden nicht erhöht. Mit der Gewerbsteuer liegt Kelsterbach im oberen Drittel des Kreises, es bleibe aber bei 420 Punkten. Das „Starke-Heimat-Gesetz“ des Landes Hessen komme einem Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung gleich. Ihm gegenüber stünden neue Finanztöpfe aber eine Mindereinnahme bei der Gewerbesteuer von rund einer halben Million Euro. Anteilig eigene Gewerbesteuern fielen der Heimatumlage zum Opfer, so Ockel, das treffe Kelsterbach direkt. Das Land verteile um zu Ungunsten derer, die gut arbeiteten und Gewerbesteuer erwirtschafteten. Insgesamt rechnet Ockel mit 55,283 Mio. Euro Erträgen. Rund 28 Mio. Euro der Erträge kommen aus Steuereinnahmen. Dabei beträgt der Anteil der Gewerbesteuer geplant 13,4 Mio. Euro, der Anteil der Einkommenssteuer 8,4 und die Grundsteuer B für bebaute Grundstücke vier Mio. Euro.
Aufwendungen – Was wird ausgegeben
Den Erträgen stehen avisierte 50,792 Mio. Euro an Aufwendungen gegenüber. Für Sach- und Dienstleistungen sollen 12,4 Mio. Euro ausgegeben werden, für sonstige Finanzaufwendungen, Zuweisungen und Zuschüsse sind 11 Mio. geplant. Die gleiche Summe wird unter anderem für Umlagen wie die Kreisumlage nach Groß-Gerau ausgegeben werden. Für Personalaufwendungen und Versorgungsaufwendungen werden 9,3 Mio. und 1,5 Mio. Euro veranschlagt. Die Personalaufwendungen, so Ockel, werden erstmals seit zehn Jahren wieder leicht steigen. 44 Stellen seien seither abgebaut worden, die Verwaltung aber müsse mit ihrer Arbeit die städtische Zukunft auf den Weg bringen in einer Stadt, die von 13 auf 18.000 Einwohner gewachsen sei.
Freiwillige Leistungen
„Wir bieten den Menschen in Kelsterbach eine Menge an Freiwilligen Leistungen an, die allen Einwohnern zugutekommen“, sagte Ockel. Dazu gehörten neben der Schulträgerschaft die Unterhaltung der Sportstätten, das Sport- und Wellnessbad, die Stadt- und Schulbibliothek, das Fritz-Treutel-Haus, Musikschule, Förderung von Vereinen, Jugend und Senioren. Alleine die Schulträgerschaft, sie beinhaltet den Bau und den Erhalt der Schulgebäude, mache einen Aufwand von 292 Euro pro Einwohner und Jahr aus. Auch die Sportstätten (100 Euro), das Schwimmbad (73) und das Bürgerhaus (44) seien Leistungen, die allen Einwohner nützten.
Wo will Kelsterbach 2020 investieren?
Nach dem vorgelegten Haushaltplanentwurf will die Stadt in 2020 rund 12,6 Mio. Euro investieren nach 12,5 Mio. Euro Invest im Jahr 2019. Bezogen auf jeden Einwohner sind das knapp 740 Euro jährlich und damit eine außergewöhnliche Quote gemessen an den benachbarten Städten. Große Posten dabei sind der Neubau des Feuerwehrgerätehauses am Standort (1,0 Mio. Euro), Sozialer Wohnungsbau (2,63), die weitere Umgestaltung der Stadtmitte (1,0), die Sanierung der Straße Im Taubengrund (900.000). Hinzu kommen die Sanierung der Heizung und Lüftung in der Gesamtschule (400.000), die Neugestaltung der Spielplätze (300.000), die weitere Erneuerung des Kanalnetzes (300.000), Sanierung von Brückenbauwerken im Stadtgebiet und zahlreiche weitere Einzelmaßnahmen.
Einzelne Maßnahmen
Gewaltigstes Projekt der kommenden Jahre werde der Neubau der Karl-Treutel-Schule sein, dafür sind 2020 bereits 500.000 Euro veranschlagt. Eine Fertigstellung ist 2023 geplant. Im März 2020 soll die Aufstockung der Bürgermeister-Hardt-Schule beginnen, für die notwendige Dreizügigkeit sind 1,2 Mio. Euro im Etat angesetzt. Um das Lehrschwimmbecken - bisher an der Treutel-Schule untergebracht - an den Sportpark zu verlegen, sind 150.000 Euro an Planungskosten in 2020 eingesetzt.
Aus dem Projekt „Soziale Stadt“ seien die ersten fünf Jahre bereits 5,2 Mio. Euro geflossen, die in die Aufwertung des Wohnquartiers Mainhöhe/Rüsselsheimer Straße fließen. Wie bekannt, wird die Nassauische Heimstätte nach dem Abriss 2020 dort 240 neue Wohnungen bauen. Weiteres großes Projekt ist die Klimainsel Kelsterbach/Zukunft Stadtgrün. Hierbei werden die Bürger beteiligt, unter anderem für eine Aufwertung des Südparks flössen Zuschüsse in Höhe von 692.000 Euro bei einem städtischen Eigenanteil von 503.000 Euro.
Entwicklung der Gewerbegebiete
Als eine Erfolgsgeschichte kann die Vermarktung des Gewerbegebietes Mönchhof angesehen werden, sagte Ockel. Von den 1,1 Mio. Quadratmetern Fläche seien seit 2007 nun 94 Prozent vermarktet, 84 Prozent bereits bebaut oder im Bau befindlich. Das ehemalige Ticona-Gelände, heute „Airport-City-West“, werde vom Eigentümer Fraport saniert. Auf den 350.000 Quadratmetern müssen Trioxan und Formaldehyd beseitigt werden. Im Glanzstoffpark, ehemals Enka, stehe ein Waschpark kurz vor der Vollendung. Die Staudenäcker mit Fuji Europe und dem Moxy-Hotel sowie Am Weiher mit IBM, Mercure Hotel und Fraport Security seien besiedelt.
Zur Mitte 2019 seien in Kelsterbach 8.677 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgegangen (2014: 6.739), so viel wie nie. Mit 321.202 Übernachtungen liegen die 18 Hotelbetriebe in Kelsterbach vor Raunheim, Rüsselsheim und Mörfelden-Walldorf. Im Juni waren in der Stadt Kelsterbach 17.622 Menschen mit Erstwohnsitz meldet. Im Gebiet des Regionalverbandes Rhein-Main verzeichne Kelsterbach die meisten Zuzüge, was aber laut Ockel in den kommenden Jahren rückläufig sei. Mit 490 Kindergartenplätzen, 147 Krippenplätzen sei Kelsterbach gut versorgt, 1.377 Schüler werden die Altersquote der Bevölkerung normalisieren. (hb)