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Seit Oktober 2023 ist Anne Caspari die neue Schulleiterin an der Karl-Krolopper-Schule (KKS), neu an der Schule ist sie jedoch nicht. Bereits seit 15 Jahren ist sie fester Bestandteil des Lehrerkollegiums und war davon viele Jahre lang Konrektorin.
Ihr Studium absolvierte Caspari in Gießen und später in Heidelberg, wo sie Lernen und Hörgeschädigtenpädagogik als Schwerpunkte hatte. Während sie zuvor in Bad Vilbel arbeitete, zog sie aus familiären Gründen nach Frankfurt Schwanheim und suchte eine Schule, die näher gelegen war. Im Sommer genießt sie es, mit dem Fahrrad zu ihrem Arbeitsort zu fahren. Die Wahl, an die Kelsterbacher Förderschule zu gehen, hat sie nie bereut. „Ich finde, wir haben hier etwas Besonderes. Die Stimmung ist gut und ich bin von unserer Arbeit überzeugt.“
Seit die KKS seit 2006 nicht mehr lokal bei der Karl-Treutel-Schule sitzt, hat sie sich stark verändert. Die Schülerzahlen sind seit damals stark angestiegen und mit ihnen hat die Schule ein Anrecht auf weitere Funktionsstellen erhalten. So wurde in der Folge auch Casparis Stelle als Konrektorin geschaffen, zur Entlastung des Direktors. Auch haben die Förderschulen eine Beratungs- und Unterstützungsfunktion für die Regelschulen bekommen. Die KKS arbeitet als regionales Beratungs- und Förderzentrum (rBFZ) eng mit den Allgemeinen Schulen in Kelsterbach und Raunheim zusammen. rBFZ-Lehrkräfte unterstützen die Lehrkräfte der Regelschulen bei der Durchführung von inklusiven Bildungsangeboten. Aus diesem Grund hat die KKS rechnerisch 24 Lehrstellen für über 200 Schüler. Von diesen Planstellen sind viele Lehrerinnen und Lehrer an Regelschule eingesetzt und bieten dort Unterricht, Beratung und Lernbegleitung an. Wie viele Förderschullehrer eine Regelschule unterstützen, richtet sich für jede Region nach den Schülerzahlen.
„Jedes Kind kommt mittlerweile sehr individuell in die Schule, und Förder- sowie Regelschulen reagieren darauf mit individuellen Lernangeboten. Durch den Austausch von “Gemeinsamen Unterricht“ hin zu „Inklusion“ an den Regelschulen und damit einen Anstieg von Schülern und Schülerinnen, die mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung an den Regelschulen verbleiben, kommen zum Beispiel an unsere Schule ganz andere Schüler, mit anderen Anforderungen als noch vor 20 Jahren. Gezielte Förderung ist ja auch keine Sonderleistung der Förderschulen, sondern eine Pflicht der Regelschulen. Das ist Inklusion und wir unterstützen, wenn die Schülerinnen und Schüler an den Regelschulen bleiben“, sagt Caspari. Die Arbeit innerhalb des rBFZ empfindet sie als angenehm. Es habe sich ein vertrauensvolles Verhältnis mit den Schulen aufgebaut. Das sieht man an den vielen, erfolgreichen Projekten, die die Schulen miteinander ausüben. Im letzten Jahr gab es mit einer Grundschule eine Bastelaktion zu Halloween, mit einer anderen einen gemeinsamen Projekttag in der Weihnachtszeit und mit Schülern und Schülerinnen der Integrierten Gesamtschule (IGS) wird im März im Rahmen eines ein Handwerk-lernen-Projekts eine Pergola gebaut werden, die als Stellplatz für den neuen Schulbus dient, den sich KKS mit den anderen kelsterbacher Schulen und den Vereinen teilen wird.
„Jedes Projekt hat einen Nutzwert für die Schule, wie unsere Grillecke, unser Schulgarten, der Kiosk oder die Container im Schulinnenhof. Bürgermeister Manfred Ockel unterstützt uns dabei sehr großzügig. Auch mit der Uri-Gemeinde haben wir eine Kooperation und wir veranstalten Social Days mit den Maltesern, an denen auch schon ein Anwaltsbüro bei uns war. Das ist so wichtig für die Schülerinnen und Schüler, um mal etwas anderes kennenzulernen und gleichzeitig etwas zu schaffen, das für die Schule einen hohen Mehrwert hat und worauf sie stolz sein können. Gleichzeitig ist es auch für Firmenangehörige wertvoll. Jeder lebt in seiner eigenen Blase, hat Interessen und Freunde und Arbeitskollegen mit den gleichen Interessen. An so einem Social Day werden ganz neue Perspektiven eröffnet und man erfährt Dinge, die vorher nicht bewusst oder relevant waren“ resümiert die Schulleiterin die Bedeutung von Kooperationen und Projekten der KKS.
Ohne diese Projekte, ist sich Caspari sicher, wäre der Erfahrungsraum ihrer Schülerschaft sonst sehr begrenzt. Mit dem Projekt „Wer bin ich und wie wirke ich?“, das in Kooperation mit einem Boxclub umgesetzt wurde, rückten die Themen Mobilität lernen, aus der Komfortzone kommen und den Erfahrungsraum erweitern in den Fokus. „Da steckt so viel drin, auch wenn es erst einmal gar nicht nach Lernen aussieht“, so Caspari. Mit solchen Projekten will die KKS ihre Schüler fit für das Leben nach der Schule machen. Das Leitziel „Keiner verlässt die Schule ohne Anschluss“ existiert seit vielen Jahren. Lediglich die Angebote der Schule haben sich gewandelt.
Die KKS existiert seit 1970. 2008 hatte der damalige Rektor Jürgen Seeberger die Schulleitung übernommen. Damals handelte es sich noch um eine kleine Förderschule mit lediglich elf Lehrerinnen und Lehrern. Die KKS ist heute eine Schule mit ganztägigem Angebot im Förderschwerpunkt Lernen für Kinder und Jugendliche, die eine besondere Unterstützung brauchen. Die Schule hat aktuell 40 Schüler und kann maximal 60 aufnehmen. Die Klassenstärke liegt bei mindestens acht und maximal 16 Schülern, die in der Regel in vier Lerngruppen in den Jahrgangstufen fünf bis zehn eingeteilt sind. Die Kinder und Jugendlichen sollen an der KKS eine berufliche Orientierung erhalten, die enge Verbindung von Unterricht und Praxis stehen dabei im Vordergrund. Im September 2011 erhielt die Schule das Gütesiegel „Vorbildliche Berufsorientierung", im Jahr 2022 erfolgte die 3. Rezertifizierung.
Anne Caspari hat sich für ihre Zukunft als Schulleiterin vorgenommen, die Schule noch mehr nach außen zu öffnen und bekannter zu machen. „Ich möchte zeigen, wie wir arbeiten und gleichzeitig das vielfältige Angebot für unsere Schüler aufrechterhalten.“ (Text: ana)