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Vor zwei Jahren wurde in Kelsterbach der bis dahin agierende Ausländerbeirat durch eine Integrationskommission abgelöst, die seither die Interessen der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund vertritt. In einer Stadt wie Kelsterbach, in der Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen zusammenleben, fällt dieser Aufgabe eine besonders große Bedeutung zu. „Es geht darum, dass es für alle hier lebenden Menschen die Möglichkeit zur Integration und Teilhabe gibt“, so die stellvertretende Vorsitzende Irini Kaldi. Dies sei der Schlüssel zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander.
Vorsitzender der Integrationskommission ist qua Amt Bürgermeister Manfred Ockel. Zu den Mitgliedern gehören neben Vertreterinnen und Vertretern aller Franktionen der Stadtverordnetenversammlung derzeit auch elf sachkundige Bürgerinnen und Bürger. Diese repräsentieren die in Kelsterbach am stärksten vertretenen Nationen. So werde ein direkter Zugang zu den migrantischen Communities und Vereinen ermöglicht, sagt Kaldi. Das helfe dabei, den Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund besser Gehör zu verschaffen. „Man glaubt zu wissen, was gut für die Menschen ist, aber sie werden viel zu wenig gefragt, was sie wirklich brauchen.“ Man müsse aufeinander zugehen, zuhören und dürfe nicht denken, dass man es besser weiß. Miteinander ins Gespräch zu kommen sei unerlässlich, um in Sachen Integration und Inklusion voranzukommen. „Man kann natürlich nicht alles erreichen, aber oftmals sind es schon die kleinen Dinge, die Großes bewirken“, ist sich Kaldi sicher.
Grundlage ihrer Arbeit ist eine Integrationskonzeption, die von der Stadt Kelsterbach 2015 vorgelegt wurde. Die dort aufgeführten Ziele und Schwerpunkte für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund werden von der Integrationskommission auf Aktualität geprüft. Bei bereits umgesetzten Maßnahmen wird evaluiert, ob die jeweiligen Angebote angenommen wurden und ob sie für eine Integration hilfreich waren. Zudem kann die Kommission Vorschläge einbringen, welche Maßnahmen ausgeweitet oder neu implementiert werden sollten und wo zusätzlich Handlungsbedarf besteht, um die Situation von Migrantinnen und Migranten zu verbessern.
Um die einzelnen Handlungsfelder zu erörtern, kommt die Integrationskommission mindestens vier Mal im Jahr zusammen. Der Austausch bei den Sitzungen sei immer sehr konstruktiv und finde stets auf Augenhöhe statt, berichtet Kaldi. Es sei eine sehr respektvolle und freundliche Atmosphäre, in der sich alle Mitglieder gleichermaßen einbringen könnten. Gerade bei der Arbeit in kleinen Gruppen würden immer wieder spannende und konstruktive Ideen entstehen, die dann gemeinsam ausgearbeitet würden. So sei etwa im vergangenen Jahr der „Tag der Kulturen“, ein multikulturelles Fest anlässlich des Fastenbrechens, aus einem Workshop der Integrationskommission zum Thema „interreligiöser Dialog“ hervorgegangen und in wenigen Wochen umgesetzt worden. Auch der Sprachkurs „Mama lernt Deutsch“, ein niederschwelliges Angebot, das Alltagsdeutsch vermittelt, sei aus einer Idee der Kommission entstanden.
Ein Handlungsfeld, mit dem sich die Integrationskommission als nächstes auseinandersetzen möchte, ist die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen. Hier soll unter anderem geprüft werden, wie die Vereinsarbeit unterstützt werden kann. Gleichzeitig soll auch erörtert werden, welche Bevölkerungsgruppen welche Vereine besuchen. Bei Angeboten, die kaum oder gar nicht von Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund genutzt werden, soll zunächst erörtert werden, woran das liegt und anschließend überlegt werden, wie gegebenenfalls Hürden abgebaut werden können. Ein erster Schritt zur Kooperation mit den Vereinen wurde in der zehnten Sitzung, zu der die Integrationskommission in der vergangenen Woche zusammengekommen war, getan. Hier wurde der Vorschlag ausgearbeitet, im Sommer nächsten Jahres ein großes Fest für alle Bürgerinnen und Bürger im Südpark zu veranstalten, bei dem Kultur- und Sportvereine zusammenkommen und ein buntes Programm bieten sollen. Erste Ideen für ein solches Fest wurden in der Sitzung gesammelt, so dass die Planung zeitnah anlaufen kann.
Nach zwei Jahren Integrationskommission in Kelsterbach ziehen Ockel und Kaldi eine erste Zwischenbilanz, in der sie die Zusammenarbeit und Konstruktivität in dem Gremium als sehr gut bezeichnen. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen und Ergebnissen freuen sich die beiden Vorsitzenden auf die weiteren gemeinsamen Projekte, die in den kommenden Jahren erarbeitet werden. (sb)