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Zum 36. Mal veranstaltete der Film- und Videoclub Kelsterbach (FCK) seinen öffentlichen Filmabend im Fritz-Treutel-Haus. „Es ist eine schöne Tradition in Kelsterbach, dass wir uns am Buß- und Bettag wunderbare Filme ansehen dürfen“, sagte Bürgermeister Manfred Ockel in seinen Begrüßungsworten. Rolf Lohr, der als Vorsitzender seit vergangenem Jahr durch die Veranstaltung führt, dankte der Stadt, dass sie dem Verein das Bürgerhaus jedes Jahr für den Kurzfilmabend zur Verfügung stellt. „Am Anfang haben einige das Fritz-Treutel-Haus kritisch gesehen, aber heute sind wir alle froh über das, was wir hier haben“, so Lohr. Nach der Begrüßung der anwesenden Ehrengäste aus Stadtpolitik und der benachbarten Vereine gab der Vorsitzende den Startschuss für das rund 90-minütige Programm.
Zu sehen waren an diesem Abend acht Beiträge von vier Filmemachern: Roland Schmidt, Manfred Best, Rolf Lohr und Jupp Dworschak, dem ältesten aktiven Filmer des FCK. Los ging es mit einem Streifzug durch „Kelsterbach an dem schönen Mainesstrand“. Roland Schmidt hat dafür ein Jahr lang in den Mainanlagen stimmungsvolle Bilder eingefangen. Fröhliche Gesellschaften, die den Sommer in der Kelsterbar genießen, der Bürgermeister, der mit fleißigen Helfern beim Clean-Up-Day den Müll am Mainufer beseitigt oder stimmungsvolle Impressionen von Winterspaziergängen waren da zu sehen. Auch tierische Bewohner der Mainanlagen hat Schmidt gefilmt, darunter sogar einen Biber. Diese Bilder einzufangen habe mehrere Wochen in Anspruch genommen, erzählt der Filmemacher. Zunächst habe er es mit einer Wildtierkamera versucht, was allerdings nicht geklappt habe. „Am Ende war es purer Zufall, dass ich den Biber am helllichten Tag filmen konnte.“ Gelohnt hat sich der Aufwand allemal.
Von Kelsterbach ging es dann im zweiten Beitrag nach Münster. Hier hat Manfred Best einen „Erlebnis-Gutschein“ eingelöst und diesen Städtetrip filmisch festgehalten. Die Aufnahmen von der Innenstadt, dem Domplatz, dem St.-Paulus-Dom oder vom Aasee nahmen das Publikum mit auf einen entspannten Kurztrip, dem sich Rolf Lohrs Filmbeitrag „Ausflugsziel Mosel“ perfekt anschloss. Darin wurde den Zuschauerinnen und Zuschauern unter anderem Cochem vorgestellt, wo sich von der Reichsburg aus eine fantastische Aussicht auf das Moseltal bietet. Diese präsentierte Lohr seinem Publikum mit eindrucksvollen Aufnahmen und einem Hauch Selbstironie, indem er den missglückten Versuch eines Selfies in den Beitrag integrierte. Vor der Pause ging es dann hoch hinaus: In „Abgehoben“ zeigte Jupp Dworschak atemberaubende Bilder von einem Zeppelin-Rundflug über Frankfurt und gab zudem einen kleinen Einblick in die spannende Geschichte des Luftschiffs.
Nach einer kurzen Pause ging es dann zu einem „Drehort mit der absolut kürzesten Distanz zum Bürgerhaus“, wie es Lohr ankündigte. In seinem Film „Gemeine Eberesche“ dokumentierte Best die Schäden, die ein beim Sturm am 22. Juni umgesürzter, titelgebender Baum in der Staufenstraße hinterlassen hatte. Der Kurzfilm ist nicht nur ein interessantes Zeitdokument, sondern auch der Beweis dafür, wie groß die Hilfsbereitschaft war, um gemeinsam die Sturmschäden zu beseitigen. „Wenn so was ist, sind alle da“, resümiert Best in seinem Voice-Over-Kommentar. Nach diesem Abstecher nach Kelsterbach ging es in Dworschaks zweitem Beitrag wieder auf Reisen, genauer gesagt nach Meran in Südtirol, wo sich der passionierte Filmer „Auf die Spuren der Kaiserin Elisabeth“ begeben hat. In dem malerischen Städtchen soll „Sissi“ zwischen 1870 und 1879 viermal residiert haben und noch heute wird hier ein regelrechter Sissi-Kult gepflegt. Auch Lohr hat einer ähnlichen Form von „Stadtmarketing“ seinen zweiten Film des Abends gewidmet. Dafür ist er nach Hameln gereist, wo die Geschichte vom Rattenfänger und den von ihm verjagten Ratten in unterschiedlichsten Formen allgegenwärtig zu sein scheinen. Ein gelungenes Marketingkonzept, das ihm allerdings dann “doch etwas zu rattig geworden ist.“ Zum Abschluss des Abends bot Schmidt dem Publikum eine kleine Zeitreise in eine Vergangenheit, in der Winter-Wunderlandschaften noch die Regel waren und die Schneemassen viele Menschen auf die Ski-Pisten lockten. Dem werden jüngere Aufnahmen gegenübergestellt, die zeigen, wie mit Kunstschnee oder energiefressenden Skihallen dem immer weniger werdenden Schnee auch in höheren Lagen begegnet wird.
Damit ging ein vielseitiger, unterhaltsamer, aber auch nachdenklich stimmender Filmabend zu Ende. Lohr dankte allen Filmemachern und Helfern hinter den Kulissen und verabschiedete sich vom Publikum mit den verheißungsvollen Worten: „Wir sind schon fleißig dabei, fürs nächste Jahr wieder ein tolles Programm zusammenzustellen.“ (sb)