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Ausgezeichnet: die Vertreter der geehrten Kommunen freuen sich über den „Spar-Euro“ für das Kommunale Vergabezentrum im Kreis Groß-Gerau. Bild: Kreisverwaltung
Eine besondere Auszeichnung konnten die Gemeinschaft der Städte und Gemeinden des Kreises Groß-Gerau und der Kreis Groß-Gerau jüngst in der „Goldhalle“ des Hessischen Rundfunks in Frankfurt entgegennehmen. Mit der Verleihung des „Spar-Euro“ haben der Bund der Steuerzahler Hessen e.V. und der Hessische Städte- und Gemeindebund die interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) im Kreis Groß-Gerau gewürdigt.
Mit diesem Preis werden Städte, Gemeinden und Landkreise geehrt, die durch wirtschaftliches Verhalten der Verwaltung, die Förderung des Engagements der Bürger/innen und Vereine oder durch interkommunale Zusammenarbeit positive Beispiele für andere geben. Anlass der aktuellen Auszeichnung war die Gründung des interkommunalen Vergabezentrums im Kreis Groß-Gerau - ein IKZ-Projekt, das landes- und bundesweit als beispielhaft gilt und viel Aufmerksamkeit sowie zahlreiche interessierte Nachfragen nach sich zog.
Bereits seit 2013 arbeiten die 14 Städte und Gemeinden des Kreises Groß-Gerau und der Kreis Groß-Gerau in einem zentral gesteuerten systematischen Prozess zum Ausbau der interkommunalen Kooperation im Kreisgebiet zusammen. Auf zahlreichen Aufgabenfeldern haben seitdem interkommunale Prüfprojekte stattgefunden, in deren Anschluss konkrete Kooperationen umgesetzt worden sind. Dieses gemeinschaftliche Vorgehen hat die Leistungskraft der Kommunen gestärkt und erhebliche Einsparungen für ihre Haushalte ermöglicht.
Eines der so bearbeiteten Aufgabenfelder – die gemeinsame Organisation des Beschaffungswesens – wurde nun mit dem „Spar-Euro“ gewürdigt. Als eines von fünf IKZ-Pilotprojekten im Jahr 2014 gestartet, hatten die Städte und Gemeinden und der Kreis Groß-Gerau zunächst verschiedene Formen der Zusammenarbeit auf ihre Vorteilhaftigkeit geprüft und sich schließlich für die Schaffung einer dauerhaften gemeinsamen Arbeitsstruktur in Form des Kommunalen Vergabezentrums entschieden. Dieses wurde anschließend rechtlich, organisatorisch, personell, finanziell und fachlich konzeptionell entwickelt und gegründet. Das Vergabezentrum hat seinen Sitz in der Kreisverwaltung Groß-Gerau. Seine Gründungsmitglieder sind die Städte und Gemeinden Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Büttelborn, Ginsheim-Gustavsburg, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Riedstadt und Trebur sowie der Kreis Groß-Gerau.
Seit seiner Arbeitsaufnahme am 1. Juli 2017 ist das Vergabezentrum Kompetenz- und Dienstleistungsträger für die ihm angeschlossenen zehn Städte und Gemeinden und den Kreis Groß-Gerau in allen Fragen des Vergaberechts. Darüber hinaus führt es im Auftrag der Kommunen zentral für diese gemeinsame Beschaffungen durch. Infolge von Mengenbündelungen, Prozessoptimierungen, effizienteren Personaleinsatz, den Verzicht auf externe Dienstleister können durch die Arbeit des Vergabezentrums jährlich bis zu rund 500.000 Euro an Personal- und Sachkosten eingespart werden. Bereits nach einem Jahr seiner Tätigkeit hat sich gezeigt, dass die mit der Gründung des Vergabezentrums verbundenen Erwartungen vollständig erfüllt werden konnten. Ein großer Dank geht daher an alle Beteiligten des mehrstufigen Prozesses bis zur Gründung des Vergabezentrums ebenso wie an die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser interkommunalen Kompetenzstelle sowie der Kommunen, die die „Idee“ des Vergabezentrums gemeinsam täglich mit Leben füllen.
Zwischenzeitlich sind weitere hessische Kommunen dem Modell des Vergabezentrums im Kreis Groß-Gerau gefolgt oder prüfen dessen Umsetzung. So hat zum Beispiel im Herbst 2017 auf dortige Anfrage eine umfassende Information der 25 Städte und Gemeinden des Wetteraukreises über Ziel, Ablauf und Realisierung des Projektes stattgefunden. Darüber hinaus wurden die Unterlagen aus dem IKZ-Prozess im Kreis Groß-Gerau als Leitfaden und hilfreiche Blaupause für ein gleichartiges Vorgehen auch in der Wetterau zur Verfügung gestellt. Daraufhin haben zwischenzeitlich 13 Städte und Gemeinden auch im Wetteraukreis ein Vergabezentrum nach dem Muster des Kreises Groß-Gerau gegründet, das am 1. Dezember 2018 seine Arbeit aufgenommen hat.
Der „Spar-Euro“ wurde zum sechzehnten Mal verliehen. Der Bund der Steuerzahler Hessen (BdSt Hessen) und der Hessische Städte- und Gemeindebund (HSGB) hatten zuvor alle hessischen Städte, Gemeinden und Landkreise dazu aufgerufen, sich mit ihren Projekten zu bewerben. Eine unabhängige Jury wählte schließlich die Preisträger aus. In der Jury haben neben Vertretern des BdSt Hessen und des HSGB Burkhard Köhler, Präsident des Steuerberaterverbandes Hessen, Andreas Pittner, Geschäftsführer der SV-Kommunal GmbH, ein Tochterunternehmen der SV-Sparkassen Versicherung, Claus Spandau, Leiter des Kompetenzzentrums interkommunale Zusammenarbeit sowie Berthold Tritschler, Betriebsdirektor und stellvertretender Intendant des Hessischen Rundfunks, mitgewirkt.
Alle Preisträger des „Spar-Euro“ – neben dem Vergabezentrum des Kreises Großes Groß-Gerau noch drei weitere Initiativen - erhielten je eine Plakette mit einem symbolischen Preisgeld von einem Euro sowie eine Urkunde. Mit der Auszeichnung sollen nicht nur Dank und Anerkennung ausgedrückt, sondern auch andere Städte, Gemeinden und Landkreise zur Nachahmung ermutigt werden, so die Vertreter der Jury bei der Übergabe der Auszeichnung.
Die Bürgermeister der zehn geehrten Städte und Gemeinden des Kreises Groß-Gerau sowie Landrat Thomas Will freuen sich, mit dem gemeinsamen Projekt zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger wirtschaftlich und vorbildlich gehandelt und über die Kreisgrenzen hinweg Maßstäbe gesetzt zu haben. Für die Koordinatorin des IKZ-Prozesses seit 2013, Marion Götz, Stadt Raunheim, ist die Ehrung Motivation und Ansporn zugleich, die langjährige Arbeit der interkommunalen Gemeinschaft der 15 Kreiskommunen mit unverändertem Elan fortzusetzen. (gg)