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Es war sein erster Lauf über zehn Kilometer und gleich ein voller Erfolg: Sämtliche 1.975 Mitbewerber ließ der beim Spiridon Silvesterlauf in Frankfurt für den TuS Kelsterbach gestartete Läufer Moges Dargie Mengesha hinter sich und kam mit der für einen Leichtathletik-Amateur fabelhaften Zeit von 31:01 Minuten und mit einem Vorsprung auf den Zweitplatzierten von einer guten halben Minute im Ziel an.
Mit Siegerpokal und Urkunde sowie in Begleitung von Trainer Mohamed Sabbagh und TuS-Vorsitzendem Thorsten Fern kam Mengesha jetzt ins Kelsterbacher Rathaus, um die Glückwünsche von Bürgermeister Manfred Ockel entgegenzunehmen, der sich sehr freute, dass die Untermainstadt auf solch herausragende Weise bei dem bedeutenden Laufwettbewerb vertreten gewesen ist.
Der heute zwanzigjährige Mengesha ist aus Äthiopien geflüchtet und hat in Deutschland Asyl beantragt, seit dem vergangenen Sommer lebt er in Kelsterbach. Seit gut einem Vierteljahr trainiert er beim TuS Kelsterbach mit Mohamed Sabbagh, der für ihn wie ein väterlicher Freund ist und ihn auch abseits des Sportplatzes mit Rat und Tat unterstützt. Sabbagh ist begeistert vom läuferischen Talent seines Schützlings, dem er bescheinigt, das Zeug dazu zu haben, einmal mit der Weltspitze, in der über 10.000 Meter Zeiten unter 27 Minuten gelaufen werden, mitzuhalten. Als mittelfristiges Ziel hat Sabbagh ausgegeben, diese Distanz in weniger als einer halben Stunde zu bewältigen.
Das traut ihm auch der Vereinsvorsitzende Thorsten Fern ohne weiteres zu, nicht zuletzt aufgrund des noch recht jungen Alters des leichtfüßigen Läufers. Erst in rund zehn Jahren erreiche dieser das für Läufer beste Alter, bis dahin könne er sich „bis nach ganz oben“ verbessern, so Fern, der Mengesha „enormes Potential“ bescheinigt.
Erfahrungen hat Mengesha in Äthiopien auf Mittelstrecken-Läufen, beispielsweise über 800 Meter, gesammelt. Über 1.000 Meter liegt seine Bestzeit bei 2:26 Minuten. Und so wird Trainer Sabbagh den Athleten, dessen Ziel es ist, einmal für Deutschland zu laufen, jetzt zu so vielen Wettkämpfen – gleich ob Mittel- oder Langstecke – wie möglich schicken. So ist etwa geplant, dass Mengesha Ende Januar bei den hessischen Hallenmeisterschaften in Kalbach an den Start geht – aus formalen Gründen wahrscheinlich noch außer Konkurrenz –, und sein Leistungsvermögen über 1.500 Meter ermittelt.
Langfristiges sportliches Ziel, das Mengesha und Sabbagh anstreben, ist die Teilnahme am Berlin-Marathon. In drei, vier Jahren könnte der Läufer sportlich so weit sein, meint sein Trainer. Voraussetzung für die Verwirklichung aller sportlichen Pläne und Träume ist allerdings, dass Mengeshas Asylverfahren einen Ausgang nimmt, der es ihm gestattet, weiter in Deutschland zu bleiben. Damit würde nicht nur Mengeshas Herzenswunsch in Erfüllung gehen, auch Sabbagh, Fern, Ockel und alle anderen Sportbegeisterten wären mehr als erfreut, einen Ausnahmeathleten weiter in Kelsterbach zu wissen. (wö)