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In der vergangenen Woche war die hessische Landtagsabgeordnete Kerstin Geis (SPD) im Rahmen ihrer Sommertour, die sie unter das Motto „Digitalisierung – Chancen und Risiken“ gestellt hat, zu Gast im Kelsterbacher Caritaszentrum, wo sie der Leiter des Zentrums, Axel Hechler, und die Sachgebietsleiterin Kinderbetreuung, Carola Oberbillig, sowie Bürgermeister Manfred Ockel willkommen hießen.
Geis machte eingangs des Gespräches deutlich, dass sie Digitalisierung für eine Querschnittsaufgabe halte, die alle Lebensbereiche betreffe. Eine große Rolle spiele sie auch im Bildungsbereich. Das wusste Carola Oberbillig mit Blick auf die Praxis in den Kinderbetreuungseinrichtungen der Kelsterbacher Caritas zu bejahen, so habe die Caritas beispielsweise im Frühjahr dieses Jahres eine Kita-App eingeführt. Diese biete den Vorteil, dass sich Informationen an die Eltern viel schneller und direkter übermitteln ließen. Nahezu hundert Prozent der Eltern besäßen auch ein Smartphone, so dass auch die Erreichbarkeit sichergestellt sei. „Die Arbeit ist einfacher geworden, die App spart viel Organisationsaufwand und Zettelwirtschaft“, resümierte Oberbillig die Effekte der neuen digitalen Kommunikationstechnik. Die Rückmeldungen der Eltern seien zudem ausnahmslos positiv, berichtete sie weiter. Bei der Ausgestaltung der App habe die Caritas übrigens sehr bewusst darauf geachtet, dass diese keine Fotos versenden könne, damit der Datenschutz und die Persönlichkeitssphäre der Kinder auf alle Fälle gewahrt blieben, so Oberbillig. Das persönliche Gespräch mit den Eltern in der Betreuungseinrichtung, das sogenannte „Tür-und-Angel-Gespräch“, ersetze die App freilich keineswegs. Es sei nach wie vor wichtig, mit den Eltern gut zu kommunizieren, wenn diese die Kita besuchten.
Bürgermeister Manfred Ockel ergänzte, die Stadtverwaltung arbeite derzeit an einer digitalen Lösung, die es bald ermöglichen solle, die Kinder an den Kelsterbacher Kindertagesstätten, die ausschließlich durch konfessionelle als auch private Träger betrieben werden, online anzumelden. In Kelsterbach gebe es im Übrigen sowohl im Kindergarten- als auch im Krippenbereich genügend Betreuungsplätze, der Bedarf sei gedeckt, stellte er fest.
Zentrumsleiter Axel Hechler sagte, einen gesunden Umgang mit Medien zu vermitteln, sei Aufgabe der Betreuungseinrichtungen. Zwar gehe das Gros der Eltern positiv mit digitalen Medien um, doch manche seien damit überfordert. Wenn Eltern ihre Kinder vor Mediengeräten „parkten“, bestehe die Gefahr der sozialen Verwahrlosung. Der Umgang mit Medien sei immer wieder Thema in Elterngesprächen, insbesondere dann, wenn Kinder ein problematisches Verhalten zeigten.
Digitale Medien böten viel mehr Bildungsmöglichkeiten als das darauf „Herumdaddeln“, ergänzte Oberbillig. Das Wissen darüber müsse indes zunächst den in den Einrichtungen tätigen Erzieherinnen und Erziehern vermittelt werden. Folglich hätten in Kelsterbach die Caritas-Beschäftigten eine entsprechende Teamfortbildung gemacht, die zu absolvieren verpflichtend gewesen sei, so die Sachgebietsleiterin. Hechler ergänzte, es sei wichtig, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deren Ängste bezüglich der Digitalisierung zu nehmen, sie in deren Grundlagen und Methoden zu schulen.
Digitalisierung sei in der frühkindlichen Bildung bisher nicht standardmäßig mitinbegriffen, sondern eher ein Zusatzangebot, schnitt Hechler einen weiteren Aspekt des Themas an. Um die Digitalisierung für die Bildungsarbeit nutzen zu können, müsse auch die nötige personelle Ausstattung dafür bereitgestellt werden, müssten die politische und die wirtschaftliche Kraft vorhanden sein. „Über Bildung wird in Kelsterbach nicht diskutiert, nur beschlossen“, bekräftigte Bürgermeister Ockel den Konsens in der Kommunalpolitik, dass Bildung Priorität genießt. (wö)