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In der vergangenen Woche hatte die Stadt Kelsterbach ihre Einwohnerinnen und Einwohner ab 65 Jahren zur jährlichen Seniorenschifffahrt eingeladen. Ziel war Eltville am Rhein, das den Beinamen „Wein-, Sekt- und Rosenstadt“ führt. Wie seit langen Jahren üblich, engagierte die Stadtverwaltung für den Schiffsausflug die Frankfurter Primus-Linie, die mit ihren fünf Schiffen das größte und modernste Schifffahrtsunternehmen in Hessen darstellt.
Das Flaggschiff der Primus-Linie ist die Nautilus, die bis zu 576 Passagiere auf den beiden Innendecks und auf dem weiträumigen Freideck aufnehmen kann. Freilich konnte die volle Kapazität des Schiffs nicht in Anspruch genommen werden, im Hinblick auf das Coronavirus war die Teilnehmerzahl aus Sicherheitsgründen auf 250 Personen begrenzt worden. Der Run auf die Karten war groß, und so waren die zur Verfügung stehenden Plätze am zweiten Tag nach Beginn des Vorverkaufs bereits restlos vergriffen.
Offensichtlich hatte die Zeit der Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen den dringenden Wunsch genährt, sich mit Freunden und Bekannten zu treffen und sich in entspannter Atmosphäre miteinander auszutauschen. Dazu bot die Seniorenschifffahrt die beste Gelegenheit, zumal bei der ruhigen Fahrt übers Wasser auch noch interessante und sehenswerte An- und Ausblicke an beiden Flussufern geboten wurden. Das Ganze wurde abgerundet durch eine geschmackvolle und dezente musikalische Begleitung durch die Band Double Tree, die mit akustischer Gitarre, Kontrabass, Saxophon, E-Piano und Ukulele einschlägige Hits der Popmusik gefällig zu interpretieren verstand.
Zur Sicherheit der Passagiere waren Mitglieder des DLRG-Bezirks Kelsterbach und der Veritas-Ambulanz an Bord, die den Seniorinnen und Senioren auch beim Ein- und Aussteigen eine hilfreiche Hand reichten. Bürgermeister Manfred Ockel bedankte sich recht herzlich für die bewährte Unterstützung durch die Hilfsdienste. Ebenso dankte er den beiden städtischen Mitarbeiterinnen aus dem Team Kultur, Sport, Vereinsarbeit, Museum & Sport- und Wellnessbad, die für die Organisation der Ausflugsreise verantwortlich zeichneten.
Los ging die Fahrt von der Anlegestelle am Kelsterbacher Mainufer, unterhalb der Gaststätte Grüner Baum, den Main abwärts in Richtung des Rheins. Bei bestem Wetter mit viel Sonnenschein war es eine Freude, die ruhige Fahrt übers Wasser auf dem Sonnendeck zu genießen und die links und rechts am Ufer vorbeiziehenden Panoramen aufzunehmen. Auf jeweils ganz eigene Weise faszinierend waren dabei die Industrieanlage der Hessischen Bewehrungsstahl GmbH in Okriftel, die futuristisch anmutende Fußgänger- und Radfahrer-Brücke über den Caltex-Ölhafen bei Raunheim und die nahe am Mainufer gelegene Flörsheimer Altstadt. Schleusen mussten lediglich zwei passiert werden – in Eddersheim und in Kostheim –, die ohne größeren Zeitverzug durchfahren werden konnten.
Gleich nach der Mündung des Mains in den Rhein erwartete die Rheinland-Pfälzische Landeshauptstadt Mainz die vorbeischippernden Kelsterbacherinnen und Kelsterbacher. Nicht jeder aber dürfte den Panoramablick auf den Mainzer Dom und die Innenstadt goutiert haben, denn just zur Zeit der Vorbeifahrt gab es Mittagessen für die Passagiere. Paniertes Seelachsfilet mit Gemüse und Kartoffeln waren jedenfalls ein überzeugendes Argument, die Blicke vorübergehend auf den Esstisch zu richten, denn in die Ferne schweifen zu lassen. Die Mittagsmahlzeit war im moderaten Fahrtpreis von 7,50 Euro übrigens mit enthalten.
Bald nach Mainz kam am rechtsrheinischen Ufer die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ins Blickfeld, das direkt am Ufer gelegene Biebricher Schloss war ein imposantes und beliebtes Fotomotiv. Nachdem die Schiersteiner Brücke passiert war und dabei ein exklusiver Blick von der Flussmitte aus auf die Bauarbeiten an dem den Rhein überspannenden Bauwerk geworfen werden konnte, kündeten die am rechten Rheinufer hinter dem Städtchen Walluf an der sogenannten „Eltviller Riviera“ gelegenen, eindrucksvollen Villen vom Nahen des Zielortes des Ausflugs. Kurze Zeit später rückten dann auch die kurfürstliche Burg sowie die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Eltville in den Blick.
Die Helfer der DLRG waren den Passagieren beim Aussteigen behilflich, leider mussten auch die Mitarbeiter der Veritas Ambulanz ihr Können unter Beweis stellen, als eine Passagierin auf den ersten Metern des Landgangs stürzte und von den Sanitätern erstversorgt werden musste.
Dass Eltville den Beinamen „Rosenstadt“ keineswegs zu Unrecht führt, offenbarte sich den Ausflüglern sogleich nach Betreten des festen Bodens. Bereits das Entree der Stadt war mit herrlichen Rosen geziert, und im unweit entfernt gelegenen Rosengarten der kurfürstlichen Burg warteten eine Vielzahl an hübschen, lieblich duftenden Rosenarten auf die Besucherinnen und Besucher, um sie mit ihrer Pracht zu betören.
Auch die Eltviller Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen und zahlreichen Fachwerkhäusern bot viele reizvolle Anblicke, die das Verweilen angenehm machten. Zu einer gemütlichen Einkehr lockten die Lokale der Sekt- und Weinstadt, wo man sich an den qualitativ hervorragenden Erzeugnissen der Rheingauer Winzer laben konnte.
Mit welchen Vergnügungen auch immer die Kelsterbacher Ausflügler ihren Landgang verbrachten, um 15.30 Uhr waren sie wieder vollzählig an Bord, um die Heimreise anzutreten. Eine Ausnahme machte Bürgermeister Manfred Ockel, der sein Fahrrad mitgenommen hatte und von Eltville aus nach Hause radelte. Auch auf der Heimreise war das Wetter sonnig und angenehm, so dass viele Plätze auf dem Freideck genutzt wurden, um die sich bietenden Impressionen der Rückfahrt mit denen der Hinfahrt abzugleichen.
Später wurde unter Deck noch Musik-Bingo gespielt, das heißt, die Band Double Tree spielte eine Reihe Popklassiker, deren Titel auf dem Bingo-Schema angekreuzt werden musste. Diejenigen, die am schnellsten eine komplette Reihe vorweisen konnten, gewannen einen Blumenstrauß, den das Floristikgeschäft „Blumen Kaufmann“ gestiftet hatte, außerdem einen Gutschein des Sport- und Wellnessbades Kelsterbach, beides überreichte Stadträtin Katja Ehrlich.
Als am frühen Abend schließlich die Herz-Jesu-Kirche in den Blick kam und die Nautilus kurze Zeit später am Ufer der „Perle am Untermain“ festmachte, da konnten die Seniorinnen und Senioren auf einen erfüllten Tag voller schöner Eindrücke, freundschaftlicher Begegnungen und des zwischenmenschlichen Austauschs zurückblicken, der gewiss in bester Erinnerung bleiben wird. (wö)