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Auf die Einladung von Bürgermeister Ockel und Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand zur ersten Bürgerversammlung des Jahres kamen am vergangenen Montag mehr als 200 Kelsterbacher Bürgerinnen und Bürger ins Fritz-Treutel-Haus, so dass ein sehr gut besetzter Bürgersaal den Ausführungen des Verwaltungs- und des Parlamentschefs folgte. Im Vorfeld konnten Fragen eingereicht werden, die an dem Abend beantwortet werden sollten. Diese Fragen wurden schließlich in sechs Themenkreise zusammengefasst, die nacheinander abgearbeitet wurden. Selbstverständlich waren auch spontane Rückfragen während der Versammlung zugelassen.
An dem Abend wurde deutlich, dass Straßenverkehr, Sicherheit und Ordnung sowie Sauberkeit viele Kelsterbacherinnen und Kelsterbacher umtreiben. So ist Falschparkerei ein leidiges Ärgernis für viele Einwohner, die sich eine stärkere Sanktionierung durch die Stadt wünschen. Bürgermeister Ockel beklagte einen Verfall der Disziplin und eine Radikalisierung im Straßenverkehr, die Sorgen bereite. Die Stadt verfüge leider nur über begrenzte personelle Kapazitäten bei den Hilfspolizeibeamten, derzeit seien von sieben Vollzeitstellen lediglich drei besetzt. Allerdings ergänzen fünf geringfügig Beschäftigte das Team der Hipos. Ockel stellte in Aussicht, dass in nächster Zeit die meisten der vakanten Stellen nachbesetzt werden. Befragt nach den Gründen für die hohe Fluktuation bei den Außendienstmitarbeitern des Ordnungsamtes sagte Ockel, es liege im Wesentlichen an der Bezahlung, die in anderen Kommunen deutlich höher ausfalle. Die Stadt Kelsterbach müsse folglich ebenfalls Vergütungen über Tarif anbieten, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, folgerte Ockel.
Sobald sich im Sommer die Personallage entspannt habe, würden die Hipos verstärkt sogenannte Urlaubsparker, die gegen die in ganz Kelsterbach geltenden Parkzeitbeschränkungen verstoßen, vorgehen, kündigte er an. Abgeschleppt werden dürfe allerdings nur, wenn auch verkehrsgefährdend oder im absoluten Haltverbot geparkt werde, gab er zu bedenken. Bürgern, die das Thema angesprochen hatten, machte er auf die Möglichkeit aufmerksam, Falschparker selbst beim Ordnungsamt anzuzeigen. Die Anzeige müsse mit datenschutzkonformen Fotos unterfüttert werden und es müsse klar sein, dass der Anzeigenersteller als Zeuge auftrete, ergänzte er.
Verkehrsberuhigter Bereich in Alter Mörfelder Straße
Der Bürgermeister kam auch auf die Situation vor dem Lebensmittelmarkt in der alten Mörfelder Straße, wo ein großes Verkehrsaufkommen aufgrund an- und abfahrender Kunden herrscht, zu sprechen. Diese sei nach wie vor nicht gut, doch die Mittel der Stadt, um Verbesserungen zu erreichen, seien begrenzt. Die Stadt führe weiterhin Gespräche mit dem Betreiber des Marktes. Helfen könne eventuell die ab dem kommenden Herbst vorgesehene Umwandlung des vorderen Teils der Straße in einen verkehrsberuhigten Bereich. Drei ältere Häuser sollen weichen und Platz machen für einen Drogeriemarkt und für Wohnungen. Auch die bereits vorhandene Tiefgarage am Sandhügelplatz soll dann vergrößert werden.
Eine Besucherin der Bürgerversammlung berichtete, die Parksituation in der Elbestraße sei „verheerend“, insbesondere sonntags. Bürgermeister Ockel nannte hier die koreanische Kirchengemeinde, die in der Christuskirche ihre Gottesdienste feiert, als ursächlich verantwortlich. Viele Gemeindemitglieder wohnen nicht in Kelsterbach und kommen mit dem Auto zur Kirche. Er habe bereits mit der Gemeinde gesprochen und angeboten, an Sonntagen den Mitarbeiterparkplatz des Rathauses zu nutzen, berichtete der Verwaltungschef. Außerdem sei die Gemeinde auf der Suche nach einem weiteren Ort für ihre Aktivitäten, so dass sich das Aufkommen in Kelsterbach vermutlich reduzieren werde, so Ockel.
Eine Verbesserung der Parksituation im Quartier Mainhöhe stellte Ockel auf Nachfrage einer Bürgerin in Aussicht, da dort die Nassauische Heimstätte eine 230 Stellplätze umfassende Tiefgarage unter dem jetzt bezugsfertigen Neubau errichtet habe. Anwohner könnten dort einen Stellplatz für ihr Auto mieten.
On-Demand-Shuttle Siggi bleibt erhalten
Die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) hält Ockel für eine wichtige Maßnahme, um Problemlagen im Straßenverkehr zu entschärfen. In diesem Sinne konnte der Bürgermeister eine gute Nachricht überbringen, denn der On-Demand-Verkehr Siggi, dessen dreijährige Testphase Ende dieses Jahr ausläuft, wird wegen des inzwischen recht guten Zuspruchs – 1.700 Fahrten im vergangenen Monat – für weitere drei Jahre fortgeführt. Die Finanzierung sei gesichert, sagte Ockel.
Das Angebot des ÖPNV war auch Inhalt mehrerer Fragen, etwa, ob eine Buslinie von Kelsterbach nach Höchst eingerichtet werden könne. Er wolle mit Frankfurt sprechen, ob dies möglich sei und wenn ja, zu welchen Konditionen, versprach der Bürgermeister. Ob Schnellbuslinien, die schon direkt an Kelsterbach vorbeifahren, eventuell einen Zwischenstopp in der Untermainstadt einlegen können, ist ein weiteres Thema, das Ockel an entsprechender Stelle vorbringen will.
Ums Parken ging es auch beim Thema Fachmarktzentrum am Graf-de-Chardonnet-Platz. Seitdem Gastronomie vor Ort ansässig ist, reicht manchen Besuchern nicht mehr die vom privaten Eigentümer der Liegenschaft vorgegebene Höchstparkdauer von 2,5 Stunden, um die Einkäufe mit einem Kaffee oder einem Essen in der Gaststätte zu verbinden. Bürgermeister Ockel versprach, sich beim Eigentümer für eine Verlängerung der Parkzeit auf vier Stunden einzusetzen. Auf den Graf-de-Chardonnet-Platz kam Ockel auch hinsichtlich dessen Weiterentwicklung zu sprechen. Aktuell würde eine Konzeption zur Ertüchtigung des Platzes erstellt, dabei solle die Aufenthaltsqualität gestärkt und die Fläche zum Quartiersplatz ausgebildet werden. Ein neuer Bodenbelag, Spielgeräte und Sitzmöglichkeiten sollen dazu ebenso beitragen wie neu zu pflanzende Bäume.
Ärztliche Versorgung soll verbessert werden
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Fachmarktzentrum soll die bislang als provisorischer Parkplatz genutzte Brachfläche als Gewerbestandort entwickelt werden. Teil des Ganzen soll ein Arzt- und Gesundheitszentrum sein, in dem verschiedene Facharztpraxen, ein Sanitätshaus, eine Apotheke und ein Café angesiedelt werden sollen. Der Bürgermeister unterstrich die herausragende Bedeutung der ärztlichen Versorgung der Untermainstadt, die zurzeit – insbesondere Fachärzte betreffend – als nicht gut zu bezeichnen sei. Viele Ärzte scheuten heutzutage das Risiko, eine eigene Praxis zu eröffnen. Deshalb sei ein Ärztehaus mit seinen Synergieeffekten – beispielsweise zwischen Orthopäden und Radiologen – ein geeignetes Mittel, um Fachärzten eine gute Perspektive zu eröffnen. Die Pläne zur Verwirklichung des Projekts, das von Privatinvestoren und den künftigen Nutzern getragen wird, seien schon weit gediehen, berichtete der Bürgermeister. Im Sommer so, hofft er, könne womöglich bereits grünes Licht gegeben werden.
Über eine Arztpraxis würden sich auch die Bewohner des Kelsterbacher Unterdorfs freuen, wie Zuschriften von dort lebenden Bürgern deutlich machten. Ockel wollte diesbezüglich allerdings keine falschen Hoffnungen wecken: Die Chancen, dass ein Arzt im rund 1.000 Einwohner zählenden Unterdorf eine Praxis eröffne, bezifferte er auf fünf Prozent. Gleiches gelte übrigens für eine Apotheke oder einen Supermarkt. Der Bürgermeister räumte ein, nur wenig Möglichkeiten für eine fulminante Verbesserung der Situation im Unterdorf zu sehen, die Stadt könne die Ansiedlung der gewünschten Einrichtungen kaum beeinflussen. Was Supermärkte angeht, so sieht Ockel auch nicht unbedingt eine Notwendigkeit. In der Mainstraße gebe es einen kleinen Laden mit einem gewissen Angebot und darüber hinaus sei Kelsterbach mit seinen drei großen Vollsortiments-Supermärkten und drei Discountmärkten gut versorgt. Das On-Demand-Shuttle Siggi biete auch den Bewohnern des Unterdorfs eine geeignete Möglichkeit, die im Oberdorf ansässigen Märkte zu besuchen.
Auf der Bürgerversammlung wurden einige weitere Themen besprochen. Die an dem Abend gezeigte Präsentation kann hier heruntergeladen werden. ((wö)