Während der Öffnungszeiten
06107-773-1
Mörfelder Str.33
65451 Kelsterbach
www.kelsterbach.de
buergerbuero@kelsterbach.de
Tel.: 06107-7731
Fax: 06107-1382
Ohne Termin:
Mo 8-12 Uhr, Di 8-12 Uhr + 14-16 Uhr
(Ticketvergabe endet 15 Min. vor Ende der Sprechzeit)
Mit Termin:
Mi 7-12 Uhr, Do 13-18 Uhr, Fr 8-13 Uhr
Jeden 1. Samstag im Monat 10-12 Uhr
Infopoint zusätzlich telefonisch erreichbar: Mo, Mi 14-16 Uhr
Nachdem es seine einjährige Testphase in Frankfurt erfolgreich absolviert hat, kommt der Prototyp eines Elektromüllfahrzeugs seit einigen Tagen in Kelsterbach zum Einsatz. In der vergangenen Woche stellte die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) das Vorserienfahrzeug auf dem Rathausplatz vor. Bürgermeister Manfred Ockel bedankte sich bei der FES für die Möglichkeit, das E-Müllfahrzeug in Kelsterbach einsetzen zu können. „Dieser mehrwöchige Test ist ein wichtiger Versuch für die Zukunft der umweltfreundlichen Abfallentsorgung in unserer Stadt“, so das Stadtoberhaupt. Der Stromer wird bis zum 1. August in der Untermainstadt im Einsatz sein. In dieser Zeit kann die FES gemeinsam mit der Stadt Kelsterbach zusätzliche Erfahrungen in Hinblick auf die Kilometerleistung und den Energieverbrauch sammeln. Diese Erfahrungen und das Feedback der Fahrer können dann in die serielle Produktion eingehen.
„In Frankfurt haben wir gute Erfahrungen gemacht“, berichtet FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler und fügt hinzu: „Das Fahrzeug hat sich als technisch sehr zuverlässig erwiesen“. Auch Matthias Ammann, technischer Berater bei der FES, bekräftigte, wie erfreulich es sei, dass es während der Testphase in Frankfurt kaum Werkstattaufenthalte gegeben habe. In der benachbarten Mainmetropole ist das Fahrzeug rund 130 Kilometer am Tag gefahren. Durch die zusätzlichen Strecken, die zwischen dem Frankfurter Müllheizkraftwerk in der Nordweststadt und Kelsterbach zurückgelegt werden müssen, kann unter anderem getestet werden, ob mit dem vollständig aufgeladenen Fahrzeug tatsächlich eine Reichweite von 200 bis 250 Kilometern erreicht wird.
Das Fahrzeug wird jeden Abend vollständig aufgeladen. Die FES hat dafür zehn Schnellladesäulen am Müllheizkraftwerk eingerichtet, an denen neben dem Vorserienfahrzeug mittlerweile schon acht eigene E-Müllfahrzeuge mit aus der Müllverbrennung erzeugtem Strom aufgeladen werden. Die E-Fahrzeugflotte soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. Scheffler dazu: „Die konventionellen Wagen soll es mittelfristig gar nicht mehr geben.“ Ob man vorwiegend synthetische Kraftstoffe nutzen oder in erster Linie auf Elektrofahrzeuge setzt, um CO2-neutral zu werden, hänge auch an der Lebensdauer der Batterien. Diese seien derart teuer, dass sich, sollten sie etwa nach fünf Jahren nicht mehr funktionsfähig sein, ein Austausch finanziell nicht rechnen würde. Insgesamt ist Scheffler aber überzeugt, dass es sich gelohnt habe, auf die E-Fahrzeuge vom Haus-und-Hof-Lieferanten Mercedes zu warten.
Ammann und sein Kollege Pascal Wunderlich erklärten Ockel dann bei einer genauen Präsentation des Fahrzeugs, wo neben dem emissionsfreien Antrieb die weiteren Vorteile liegen. Da im Bereich des Fahrerhauses, das Platz für vier Personen bietet und das mit nur zwei Stufen einen deutlich komfortableren Ein- und Ausstieg ermöglicht, kein Verbrennungsmotor mehr integriert ist, wird dieses gerade im Sommer nicht mehr so heiß, wie das bei herkömmlichen Müllfahrzeugen der Fall ist.
Von einem weiteren Vorteil konnte sich Ockel dann bei einer kleinen Rundfahrt durch Kelsterbach selbst überzeugen. Schon beim Anfahren merkte er, wie leise das Fahrzeug im Vergleich zu herkömmlichen Müllfahrzeugen ist. „Das hat eigentlich nur einen negativen Nebeneffekt: Uns wurde von einem Kindergarten berichtet, dass die Kinder, die uns so gerne begrüßen, das Müllfahrzeug nicht mehr kommen hören und dann sehr traurig sind, wenn sie uns verpasst haben“, bemerkte Wunderlich augenzwinkernd.
Die Fahrer der FES müssen eine spezielle Einweisung absolvieren, um die neuen E-Fahrzeuge fahren zu dürfen. Alle in Kelsterbach tätigen Fahrer wurden schon entsprechend eingewiesen. Sandra Brötje, Abteilungsleiterin der FES-Tochter FAS, berichtete, dass die Fahrer schon sehr gespannt darauf seien, endlich auch in Kelsterbach mit dem Prototyp ihre Touren fahren zu können. Dabei kann das Vehikel für alle Müllarten – Restmüll, Bioabfall, Verpackungen und Papier – eingesetzt werden. Nur für die Abholung von Sperrmüll ist es nicht ausgerichtet.
Der Bürgermeister war am Ende der Präsentation beeindruckt von dem Fahrzeug und er resümierte: „Das ist wirklich ein wunderbares Auto, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Bevölkerung." (iy/sb)