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Im Rahmen der Vorabendmesse zum vierten Fastensonntag wurde am Samstag, 18. März, in der Markuskirche auch ein besonderes Jubiläum gefeiert: das 70-jährige Bestehen des Gesangsvereins Einigkeit. Am 13. März 1953 im Gasthof „Zum Schützenhof“ unter dem Motto „Nur Einigkeit, Kraft und Stärke“ gegründet, kämpft dieser traditionsreiche Gesangsverein nach sieben Jahrzehnten wie viele andere Chöre auch gegen den stetigen Mitgliederschwund. Waren zum 60jährigen Jubiläum noch 25 aktive Sängerinnen und Sänger im Verein tätig, sind es derzeit nur noch 13. „Das ist sehr schade“, sagte Bürgermeister Manfred Ockel in seinem Grußwort, „denn eine Stadt ohne Chor ist kulturell doch ziemlich arm.“ Daher hoffe er, dass zukünftig vielleicht die eine oder andere Nachwuchsstimme zum Gesangsverein dazustößt und dass so der Stadt zumindest die beiden letzten verbliebenen Chöre noch lange erhalten bleiben.
Ein Anfang in Richtung positive Zukunftsentwicklung ist mit dem jungen Chorleiter Valentin Pfalzgraf gemacht, der nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Gottfried Krämer, der den Chor von 2009 bis 2021 geleitet hatte, neuen Schwung in den nicht zuletzt auch durch die Corona-Pandemie arg gebeutelten Chor gebracht hatte. Pfarrer Franz-Josef Berbner brachte es in seinem Grußwort auf den Punkt: „Auch wenn die Anzahl der Sängerinnen und Sänger im Laufe der Jahre immer weniger wurde, so ist doch die Sangesfreude und die Freude an der Begegnung in der Gemeinschaft weiterhin groß.“ Solange diese Einheit bestehe, so Berbner, solange werde auch der Gesangsverein Einigkeit weiterbestehen.
Die erwähnte Sangesfreude war dann auch bei den vier Beiträgen deutlich zu spüren, die der Gesangsverein nach intensiven Proben mit Unterstützung des Ökumenischen Singkreises Raunheim, sowie mit Klavier- und Flötenbegleitung zum Besten gab: „Du bist mein Zufluchtsort“, die durch die Liedermacherin Hanne Haller bekannt gewordene Liedversion des „Vater unser“, „Wir schenken euch ein Lied“ und das den Gottesdienst abschließende „Meine Zeit steht in deinen Händen“ sorgten bei den Anwesenden in der gut besuchten Markuskirche für Freude und immer wieder auch für wohlige Gänsehaut.
Das sei etwas, was der Chor in den vergangenen sieben Jahrzehnten nicht nur bei zahlreichen Gottesdiensten, sondern auch bei vielen Stadtfesten und anderen besonderen Anlässen in Kelsterbach geschafft habe, so Manfred Ockel. So etwa beim Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Bestehen der Herz-Jesu-Kirche oder bei der Akademischen Feier „150 Jahre Volkschor“ im Jahr 2014. Dafür bedankte sich der Bürgermeister im Namen des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung und der gesamten Bürgerschaft bei den anwesenden Chormitgliedern, bei der Vorsitzenden Gabriele Posselt und bei Chorleiter Valentin Pfalzgraf.
Diesem Dank schloss sich auch Helga Oehne im Namen des Vereinsrings Kelsterbach an: „Danke für die musikalischen Beiträge, die uns allen sehr gutgetan haben.“ Sie wünsche dem Gesangsverein, dass er noch öfter vor einer so großen Anzahl an Menschen singen dürfe. Pfarrer Berbner, der zuvor in der Messe auch der verstorbenen Mitglieder des Vereins gedacht hatte, hob noch die enge Verbundenheit des Chors mit der Pfarrgemeinde hervor und wünschte allen Beteiligten auch für die Zukunft viel Freude am Gesang. Und zum Abschluss gab es dann noch ein besonders schönes Geburtstagsgeschenk von den anwesenden Menschen in der Kirche: tosenden Applaus und viele glückliche Gesichter. (sb)