Mönchshof/-Kapelle

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Mönchhofkapelle

Dieser Name stammt von einer Kapelle, in der bereits seit 1118 Pfarrer von Raunheim Messen lasen. Vermutlich gehörte die Kapelle zu einem frühen Dorf, dass "Wüsteneddersheim" heißt. Aus diesem ging wohl der Mönchhof mit seiner Kapelle hervor. Es müssen Tausende von Gläubigen gewesen sein, die jeweils zur Kirchweih am 3. August auf den Mönchhof strömten, um ihre Sünden loszuwerden.

Die Mönchhofkapelle ist das älteste erhaltene Gotteshaus in Raunheim. Sie steht unberührt inmitten eines Wäldchens und bewacht den Friedhof der alten Mönchhofer.

Die Mönchhofkapelle liegt zwischen Raunheim und Kelsterbach versteckt in einem kleinen Friedhof zwischen dem Westrand des ehemaligen Caltex-Geländes und dem Main. Vom Weg entlang der Eddersheimer Schleuse aus, der dort Sackgasse (und ein Privatweg des Wasser-und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg) ist, kann sie von außen besichtigt werden.

Im Zuge des Ausbaus der Regionalparkes Rhein-Main Süd-West soll ein durchgehender Mainuferweg eingerichtet werden, der auch den sogenannten Caltexhafen überbrückt und die Kapelle besser zugänglich macht.

Chronik

Jahreszahlen zum Mönchhof

um 700    Zu einem kleinen Mönchskloster, einem Heim der Reuen – Reuenheim später Raunheim, das abseits vom Ortszentrum am Main lag(heutiges Gebiet der Raunheimer Leichenhalle)  gehörte der Mönchhof als Vorwerk. Gegründet von dem Mainzer Bischof Ruthart, später wohl von Bonifatius? in die Obhut des Klosters Hornbach übergeben, irgendwann wurde Reuenheim aufgelöst, der Ort übernahm den Namen Raunheim, das Vorwerk Mönchhof  blieb.  (nach Prof.Dr.E.E.Metzner)

1118    Wüsteneddersheim (später Mönchhof genannt) erstmalig urkundlich erwähnt, mit einer Kapelle, die nach Raunheim eingepfarrt war.

1182    Wüsteneddersheim vom Kloster Hornbach/Pfalz als Lehen an Gottfried III. von Eppstein gegeben.

1290    Gottfried V. von Eppstein verkauft Wüsteneddersheim an das Reichklarakloster in Mainz.

1403    Der Raunheimer Pfarrer Josef Eichel pilgert wegen der Pest in der hiesigen Gegend nach Rom, küsst dem Papst die Füße – die Pest hört auf – zum Dank erhält die Raunheimer Pfarrei den Zehnten vom Mönchhof von den Clarissendes Mainzer Reichklaraklosters (bis 1820).

1517    Der Flörsheimer Caplan J.Gander schreibt in „Beiträge zur Geschichte des Fleckens Flörsheim a. Main von 1170 bis zum Jahre 1815“ herausgegeben 1898, dass  im Jahre 1517 zur Kirchgemeinde Flörsheim auch der Münchof gehörte und dass somit der Mönchhof nicht mehr nach Raunheim eingepfarrt war.

1648    Im 30-jährigen Krieg wird die Mönchhofkapelle zerstört (wahrscheinlich 1622 im Zusammenhang mit der Schlacht bei Höchst Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld gegen Tilly und/ oder 1634/35 nach der Schlacht bei Nördlingen, totale Niederlage der Schweden unter Bernhard von Weimar, danach verwüsteten die Schweden Raunheim und Umgebung).

1653    Die neu gegründete kath. Pfarrei Eddersheim erhält den Mönchhof, Claraberg und Gundhof als Filialen

1687    Wiederaufbau der Kapelle auf Betreiben eines katholischen Pächters(so A.Thiel), Weihe am 3.August 1687 zu Ehren von Antonius von Padua, der Hlg. Clara und Maria und Aller Heiligen. Seitdem regelmäßiger Gottesdienst in der Mönchhofkapelle durch den Eddersheimer Pfarrer. Nach Forschungen im Frühjahr 2008 in Mainzer Archiven durch Dr.W.Fritzsche, Gustavsburg, wurde die Mönchhofkapelle auf Betreiben des Reichklaraklosters durch den Mainzer Stadtbaumeister 1685 wieder aufgebaut und am 3.8.1687 geweiht.

1759    Portiunkulaablassfest  an der Mönchhofkapelle urkundlich erwähnt, großes kath. Fest auf dem Mönchhof jeweils am 3. August (Weihetag der Kapelle).

1762    Das Portiunkulaablassfest wird von der Mönchhofkapelle in die Kirche nach Eddersheim verlegt.

1781    Besitzerwechsel auf dem Mönchhof – Das Reichklarakloster in Mainz wird aufgelöst – Mönchhof und Claraberg kommen zuerst an die Universität Mainz, später an das Mainzer Domkapitel.

1803    Reichsdeputationshauptschluss – der Mönchhof und der Claraberg kommen 1806 an das Großherzogtum Hessen Darmstadt und werden ein landwirtschaftliches Staatsgut (Staatsdomäne), das zur Gemarkung Kelsterbach gehört.

1827    Die Dominalhöfe Mönchhof und Claraberg werden zu besonderen Gemarkungen erklärt und  1828 aus der Gemarkung Kelsterbach ausgegliedert, erst 1952 wird der Mönchhof der Gemarkung Raunheim zugeschlagen. Schulisch und kirchlich gehört der Mönchhof zu Raunheim.

1828    Die kath. Pfarrei Eddersheim  verliert ihre linksmainischen Filialen Mönchhof, Claraberg und den kurmainzischen Gundhof an die neu gegründete katholische Pfarrei Haßloch.

1875    Friedrich Weber (1841-1917) wird als Großherzoglicher Ökonomierat Verwalter der Staatsdomäne Mönchhof und bringt die Domäne nach Zeiten des Niedergangs wirtschaftlich wieder zu neuer Blüte. Ihm folgen zwei Generationen seiner Nachkommen: Otto und Lina Raabe, geb.Weber und zwei von deren drei Töchtern, Getrud verh.Strohbusch, und Lina verh.Büchsenschütz auf diesem Posten. Die 3. Tochter war Irmgard (Krämer).

1898    3. November: Heinrich von Opel heiratet Emilie Luise Weber, Tochter von Friedrich Weber vom Mönchhof.

1916    Der „Mönchhofaltar“ (ein wahrsch. aus dem 1781 aufgelösten Karthäuserkloster Mainz ausgelagerter Barockaltar) wird aus der Mönchhofkapelle in das Hess. Landesmuseum Darmstadt überführt.

1918    Nach  der Absetzung des letzten hessischen Großherzogs Ernst Ludwig am 8.November 1918 wird der Mönchhof Staatsdomäne des Volksstaates Hessen, der zum Deutschen Reich (Weimarer Republik) gehört.

1946    Mit der Entstehung des Landes Hessen 1946 wird der Mönchhof Staatsdomäne des Landes Hessen.

1950    Katholiken  auf dem Mönchhof werden in die neugegründete kath. Pfarrei Raunheim eingepfarrt.

1962/63    Auflösung der Staatsdomäne Mönchhof, letzte Pächter Strohbusch und Büchsenschütz, Abriss aller Gebäude – nur Mönchhofkapelle, da unter Denkmalschutz stehend und Friedhof bleiben erhalten, Eigentümer Caltex/Texaco später DEA.
 

1962/63    15.März 1962 Beginn des Baues der Caltex Raffinerie, die später auf die Firma Texaco und schließlich auf die DEA übergeht,  Inbetriebnahme der Raffinerie Sept.1963.

1973    Ende März wird das Innere der Kapelle durch unbekannte Täter verwüstet. Erste Instandsetzungsarbeiten. Glocke der Kapelle und Beichtstuhl kommen in das Raunheimer Heimatmuseum.

1985    Endgütige Schließung der Ölraffinerie, seitdem Industriebrache.

2000    An Pfingstmontag hält die Ev.St.Martinsgemeinde Kelsterbach unter Pfr Bremer erstmalig einen einen Gottesdienst in der Mönchhofkapelle.

25. April 2001    Ein Förderverein Mönchhofkapelle wird gegründet, der sich  die Renovierung der Kapelle und die Erhaltung des Friedhofes zum Ziel setzt. Eine bessere Zuwegung zur Kapelle soll im Rahmen der Ausgestaltung des Regionalparkes Rhein Main ebenfalls erreicht werden.

Ende Okt. 2004    Die Fraport AG (Betreiberin des Flughafens Frankfurt) kauft das Mönchhofgelände, daher geht auch die weiter unter Denkmalschutz stehende Mönchhofkapelle und der dazugehörende Friedhof in den Besitz der Fraport über.

9. Jan. 2007
    Symbolischer erster Spatenstich auf dem Mönchhofgelände zur Erschließung des Geländes durch die Fraport Immobilien- und Entwicklungs- GmbH Sitz Flörsheim, Kosten für die Erschließung des ersten Abschnittes (im westl Teil) 2,8 Millionen Euro, so Bericht des Rüsselsheimer Echo vom10.Jan 2007. Renovierung der Kapelle wird angekündigt.

Sommer 2007    Renovierung der Mönchhofkapelle durch die Fraport wurde begonnen. Es sind 200 000 € hierfür veranschlagt.

August 2007    Der Mönchhofaltar wird in absehbarer Zeit  vom Hess. Landesmuseum Darmstadt in die zum städtischen Altersheim Mainz  gehörende St.Josephs-Kapelle in der Hinteren Christofsgasse als Dauerleihgabe überführt.
Neueinweihung  Ostern 2008 in einem Gottesdienst, gehalten von zwei evang. Pfarrerinnen in der Josefskapelle übertragen vom ZDF

9.Sept. 2007
    Tag des offenen Denkmals – der Stand der Renovierungsarbeiten in der Mönchhofkapelle wird der Öffentlichkeit präsentiert.

Ostern 2008    Erster Gottesdienst in der St.Josephs Kapelle Mainz, Mönchhofaltar wird eingeweiht.

März 2008    Bei Restaurierungsarbeiten werden an den Wänden der Mönchhofkapelle unter mehreren Farbschichten  11 von 12 sogenannten Apostelkreuzen(Aufputzmalereien) entdeckt. Theolog. Bezug: Offenbarung 21,14. Das 12. Kreuz ist wahrscheinlich durch den Einbau des Treppenaufgangs zur Empore zerstört worden.

Sept 2008    Ende der Renovierungsarbeiten an der Kapelle, die Gestaltungsarbeiten am Friedhof und der Friedhofsmauer dauern an.


Zusammenstellung:
Fritz Radlinger, Raunheim
2. Vors. des Fördervereins Mönchhofkapelle, Sept. 2008